„Pauschale würde Pickerln verteuern“

Pickerl
12.09.2016

Von: Philipp Bednar
Ende Juli hat die KFZ Wirtschaft mit dem Leitartikel seines wöchentlichen Newsletter für Aufsehen gesorgt. Bundesinnungsmeister Friedrich Nagl bezieht Stellung.
Friedrich Nagl, BIM Fahrzeugtechnik

Wir haben bewusst die Perspektive getauscht und uns in die Endkonsumenten hineinversetzt und die Frage gestellt, ob es für die Pickerl-Überprüfung nicht eine bundeslandweite Pauschale gäben könnte und einen Vergleich zu den TÜV-Kosten in Deutschland gezogen.

„Vergleich mit Deutschland unzulässig“

Anstoß war eine Presseaussendung der Arbeiterkammer, die die §57a-Überprüfungskosten in Wien verglich und dabei einen Preisunterschied von über 100 Prozent ausgemacht hatte. Friedrich Nagl (BIM Fahrzeugtechnik) bezieht Stellung: „Der Vergleich mit Deutschland ist unzulässig, da dort 16 Vereine 42 Millionen Fahrzeuge prüfen. Bei uns werden jährlich rund vier Millionen Fahrzeuge geprüft, jedoch von 3800 Fachwerkstätten. Es ist deutlich leichter, einigermaßen einheitliche Preise zwischen 16 Vereinen als zwischen allen heimischen Werkstätten auszuhandeln.“ Außerdem betont Nagl, dass sich Österreich bewusst politisch entschieden hätte, die Fahrzeugüberprüfung in die Hände der Fachwerkstätten zu legen – eine bundeslandweite Pauschale würde diese Entscheidung unterlaufen. Und: „Die Bundesinnung hatte vor ungefähr zehn Jahren bereits den Vorschlag einer Pauschale eingebracht.

Nachdem wir uns die rechtlichen Rahmenbedingungen genau angesehen hatten und Musterkalkulationen vornahmen, sind wir jedoch sehr schnell draufgekommen, dass das Pickerl für die Endkonsumenten mit einer Pauschale – im Durchschnitt - teurer kommen würde als jetzt im freien Wettbewerb“, so Nagl. Außerdem sei eine Pauschale, die Mehrkosten verursachen würde, politisch auch nicht durchsetzbar.