Autogipfel 2020: Fatales Signal aus Berlin

Autohandel
06.05.2020

 
„Das ist die schlimmste Entscheidung für die Autohändler, die man im Berliner Kanzleramt jetzt fällen konnte“ kritisiert Ansgar Klein vom Bundesverband freier Kfz-Händler (BVfK).

„Wir können niemandem, der keinen dringenden Anschaffungsbedarf hat, jetzt zu einem Autokauf raten, wenn im Juni mit einer Kaufprämie zu rechnen ist“, stellt der Verbandsvorsitzende fest und befürchtete, dass viele Autohändler eine noch längere Durststrecke nicht überleben würden. Der BVfK fordert daher eine schnelle Entscheidung und äußert erhebliche Zweifel, die Branchenprobleme mit staatlichen Kaufprämien zu lösen: „Es macht keinen Sinn, den Absatz von Autos zu fördern, die es kurzfristig gar nicht gibt“ meint Klein im Hinblick auf die Lieferprobleme nicht nur bei Elektroautos infolge unterbrochener Produktionen und Lieferketten infolge der Corona-Krise. Der Verband fordert zudem, nicht die Autohersteller zu fördern, die offensichtlich nicht nur Verursacher der Dieselkrise, sondern bei Betrachtung der Bilanzen einige Hersteller inzwischen sogar zu den Gewinnern der Folgen der Abgasmanipulationen zu zählen scheinen. 
"Das kann nicht immer weiter auf dem Rücken des Autohandels ausgetragen werden, denn das hält bald kaum noch ein Kfz-Unternehmer durch“ mahnt der Verband und fordert einen Marshallplan zur Rettung der Betriebe: „Die erfreulicherweise schnell geflossenen Unterstützungen waren nur ein Tropfen auf den heißen Stein, nun kann nur eine nachhaltige Sanierung der Unternehmen eine Vernichtung von Existenzen und Arbeitsplätzen großen Ausmaßes verhindern“ stellt Ansgar Klein fest. Die Zukunft der deutschen Autobranche kann nach Auffassung des BVfK auch nicht allein zwischen Politik und Autoherstellern verabredet werden. Die verschobene Entscheidung in Berlin sei ein dramatisches Beispiel dafür, dass die Sorgen und Anliegen eines Großteils der Branche derzeit kein Gehör finden, so der BVfK.