Autokrise: Jobs wackeln, es gibt aber auch good News

Zulieferindustrie
20.11.2019

 
Bei Magna sollen fast 2.000 Jobs gefährdet sein, Zulieferer Continental musste einen Millardenverlust verbuchen. Eine SCHWÄCHELNDE KONJUNKTUR und die globale Krise der Automobilindustrie schlagen zu.

Das Jahr 2019 bleibt für die Automobilbranche ein überaus schwieriges. Zahlreiche Hersteller haben mit global rückläufigen Absatzzahlen zu kämpfen, vornehmlich wegen des schwächelnden chinesischen Marktes. Gespart wird im Besonderen bei Zulieferern. Das könnte nun auch Magna und vor allem den Standort in Graz treffen. Die wackelnden Jobs sind dem kolportierten Auslaufen der Produktion der 5er-Limousine von BMW zugeschrieben worden. Zurzeit produzieren bei Magna etwa 10.000 Mitarbeiter sechs Automodelle: neben dem 5er-BMW die SUV-Modelle E-Pace und den elektrischen I-Pace für Jaguar, den Geländewagen G für Mercedes, den Z4 für BMW und den Supra für Toyota.

„Die Automobilhersteller sparen im Besonderen bei Zulieferern.“ WOLFGANG BAUER, CHEFREDAKTEUR

CONTINENTALES TIEF

Abgesehen davon hat der weltgrößte Zulieferer Continental tiefrote Zahlen für das dritte Quartal bekannt gegeben. Der deutsche Konzern verbuchte einen Verlust von fast zwei Milliarden Euro. Conti-Chef Elmar Degenhart rechnet in den nächsten fünf Jahren „nicht damit, dass sich die weltweite Produktion wesentlich beleben wird“. Bis 2023 könnte die Neuausrichtung des Unternehmens 15.000 Jobs kosten, 5.000 davon fielen allein in Deutschland weg.

OKTOBER-HOCH

Erfreulichere Nachrichten verlauten von der Statistik Austria. Nach einem bisher lauwarmen Jahr haben die Neuzulassungen zugelegt. Im Oktober 2019 wurden 25.138 Pkw neu zugelassen. Das sind um 11,7% mehr als im Oktober des Vorjahres. Über die ersten zehn Monate des Jahres ist dennoch ein Minus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu konstatieren. Von Jänner bis Oktober wurden 283.410 Pkw neu zugelassen. Autos mit Benzinantrieb (Anteil: 54,3%) gingen um 4,6% zurück, Diesel-Pkws (Anteil: 38,2%) sogar um 11,9%. Unter den Neuzulassungen von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben gab es Zunahmen für Elektroautos (+48,5%) sowie Benzin-Hybride (+29,4%) und Diesel-Hybride (+416,3%).

CHINA-EINSTIEG, JAGUAR-AUFSCHWUNG

In unserer aktuellen Ausgabe will ich Ihnen zwei Artikel ganz besonders ans Herz legen. In der Geschichte „China klopft an“ berichten wir über den chinesischen Hersteller JAC, der Österreich als Einstiegspforte für den Euro-Markt nützt. Zum Start wird ein elektrischer Kompakt-SUV angeboten, der über die Raiffeisen-Lagerhäuser und ausgewählte Händlerpartner vertrieben wird (Seite 14). Weiters ein Interview mit Thomas Hörmann, Geschäftsführer von Jaguar Land Rover, der in einem „schwierigen Jahr“ dank des brandneuen Defender mit einem Aufschwung 2020 rechnet.