Bilderbuchkarriere im Autohandel

Mitsubishi
28.01.2021

Wie man es vom Autoverkäufer zum Geschäftsführer einer Importgesellschaft bringt, erklärt Mitsubishi Geschäftsführer Andreas Kostelecky im Gespräch mit der KFZwirtschaft.
Andreas Kostelecky
Andreas Kostelecky

KFZ WIRTSCHAFT: Herr Kostelecky, Sie haben 1989 als Autoverkäufer bei Citroën D. Freytag begonnen und sind nach mehreren Stationen als Verkaufs- und Marketingleiter im März 2010 zum Geschäftsführer von Mitsubishi in der Denzel Autoimport GmbH berufen worden. Welche Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen haben Ihnen bei Ihrer Karriere am meisten geholfen?

ANDREAS KOSTELECKY: Das Fundament für meine heutige Position ist neben meiner Erfahrung im Vertrieb sicher der MBA Automotive, den ich an der FH Kufstein erworben habe. Denzel hat ja diese Form der Ausbildung mit initiiert, und ich bin sehr froh darüber, dass ich diese Chance wahrgenommen habe.

Sie haben zuvor mehrere Jahre lang als Vertriebsdirektor Praxis-Erfahrung erworben. Was bringt da eine akademische Ausbildung zusätzlich?

Es ist einerseits der Blick über den Markenrand hinaus und andererseits das Schließen von blinden Flecken in den Bereichen Finanzen und Controlling durch den wissenschaftlichen Zugang. Ein simples Beispiel dazu: Man kann eine Präsentation auch hemdsärmelig gestalten, aber die Zuhörer haben mehr davon, wenn man das nach den neuesten akademischen Erkenntnissen macht.   

Sie haben Ihren MBA berufsbegleitend gemacht – welchen Aufwand hat das für Sie bedeutet?

Die erste Stufe war der Automobil-Manager, dann kam der MBA. Da muss natürlich die Familie mitspielen, denn am Wochenende hab ich gelernt, statt ins Schwimmbad zu gehen.

Der Automobilhandel ist derzeit stark im Umbruch. Welche Rezepte sind derzeit erfolgversprechend?

Der Trend zur Digitalisierung wirft vor allem zwei Fragen auf: Was fangen wir mit den erhobenen Daten an, und wem gehören sie überhaupt? Als ich in der Branche angefangen habe, gab es nur zwei Vertriebskanäle: den persönlichen Kontakt und das Telefon. Seither sind das Internet, E-Mail, Facebook, Instagram, etc. dazu gekommen. Die Herausforderung ist es nun, einen Medienmix zu gestalten, bei dem das Produkt den Kanal bestimmt.

Sie leiten nun bei Denzel auch die Markteinführung von MG in Österreich. Wird es in Zukunft überhaupt noch einen Importeur benötigen?

Gute Frage, denn die Digitalisierung bringt natürlich die Gefahr mit sich, dass wir wegrationalisiert werden. Daher arbeiten wir derzeit daran, einen USP zu schaffen, der uns auch in Zukunft die Existenz sichert. MG hat gemerkt, dass eine Markteinführung ohne Importeur nicht zu schaffen ist. Wenn die Marke steht, werden die Karten aber neu gemischt – dann müssen wir uns weiter im Spiel halten.