Bugatti wird kroatisch

Autoindustrie
06.07.2021

 
VW verkauft die Mehrheit an der Luxusmarke Bugatti. Deren neuer Haupteigentümer sitzt in Dubrovnik. 
Der traditionsreiche französische Luxusautobauer Bugatti bekommt neue Eigentümer.

Die  VW-Manager in Wolfsburg haben lange überlegt, wie sie sich von der Luxussportwagenmarke Bugatti trennen könnten. Mit Porsche und Rimac hat der Konzern nun eine Lösung in Kroatien gefunden, bei der man immer noch eine gewisse Kontrolle über die technische Entwicklung behält. Wie so oft beim Volkswagen-Konzern ist das neue Konstrukt etwas kompliziert. 

Gegründet wird ein Joint-Venture namens Bugatti-Rimac. An diesem wird der kroatische Elektro-Sportwagenspezialist Rimac 55 Prozent halten. Die restlichen 45 Prozent wird Porsche übernehmen. Die Stuttgarter VW-Tochter bekommt dafür das Bugatti-Eigentum von VW übertragen. Porsche wiederum ist mit Rimac bereits seit dem Jahr 2018 kapitalmäßig verbunden und hat seine Beteiligung kontinuierlich auf zuletzt 24 Prozent aufgestockt. Das neue neuen Gemeinschaftsunternehmen Bugatti-Rimac wird seinen Sitz in Zagreb haben und soll im Herbst an den Start gehen. Die Bugatti-Manufaktur im französischen Molsheim, wo das Unternehmen1909 gegründet wurde, soll jedoch erhalten bleiben. 

Elektro-Offensive 

„Wir bündeln die starke Expertise von Bugatti im Hypercar-Geschäft mit der großen Innovationskraft von Rimac auf dem zukunftsträchtigen Gebiet der Elektromobilität“, erklärte Porsche-Chef Oliver Blume. Der künftige Chef Mate Rimac, Gründer und Inhaber des gleichnamigen neuen Mehrheitseigners, erklärte, er wolle den exklusiven Autobauer finanziell erfolgreich und profitabel machen. Für den Mehrheitsanteil von 55 Prozent habe Rimac im Gegenzug Porsche 45 Prozent am Hypercar-Geschäft von Rimac gegeben, wie es heißt. VW-Chef Herbert Diess hatte den Plan eines Gemeinschaftsunternehmens mit Rimac bereits im März angekündigt. Erste Modelle sollen ein Bugatti Chiron mit Verbrennungsmotor und der rein elektrische Rimac Nevera sein.