"Covid-19 Maßnahmen für Branche völlig wirkungslos"

Politik
11.08.2020

 
Die von der Bundesregierung gepante Investitionsprämie schließe konventionell betriebene Pkw und Lkw aus und erweise sich für die Automobilindustrie somit als "nutzlos“, kritisiert Karl-Heinz Rauscher, WKO.

„Eine Förderung ausschließlich für Elektromobilität ist für die österreichischen Industriebetriebe nahezu nicht wertschöpfungs- und beschäftigungsrelevant, zumal E-Fahrzeuge lediglich rund drei Prozent der jährlichen Produktionsleistung und rund 1.200 Arbeitsplätze in der Fahrzeugindustrie betreffen“, so Rauscher. Auch wenn eine Unterstützung der E-Mobilität an sich ein klares positives Signal für diese Zukunftstechnologie darstelle, sei diese als Konjunkturmaßnahme ungeeignet. Dies gelte auch für die im Konjunkturstärkungsgesetz verankerte Möglichkeit der degressiven AfA, die nur für Fahrzeuge gilt, welche einen Emissionswert Null ausweisen.

Automobilimporteure: Absichten der Bundesregierung nicht nachvollziehbar

Zustimmung kommt von Günther Kerle, Sprecher der  Automobilimporteure: „Die Investitionsprämie ist an sich eine gute Konjunkturmaßnahme, einzig für die Automobilwirtschaft stellt sie keine Unterstützung dar, da sie nur emissionsfreie Fahrzeuge bzw. Plug-In-Hybride und Range Extender umfasst, welche derzeit aber nur eine marginale Rolle im realen Antriebsmix auf der Straße spielen. Im ersten Halbjahr sind die Neuzulassungen von Pkw aufgrund der Corona-Krise bereits um mehr als ein Drittel eingebrochen. Dass konventionell betriebene Fahrzeuge wie bereits bei der degressiven AfA nun auch von der geplanten Investitionsprämie dezidiert ausgeschlossen sind, ist diskriminierend in jeder Hinsicht. Die Absichten der Bundesregierung sind für uns in keiner Weise nachvollziehbar.“ Dabei würde ein stabiler Pkw-Markt den Wirtschaftsmotor in Österreich ankurbeln: Immerhin steht die gesamte österreichische Automobilwirtschaft für 315.000 Arbeitsplätze und eine Bruttowertschöpfung von 26 Mrd. Euro. Eine Vielzahl an innovativen Unternehmen – unter anderem aus der starken österreichischen Zulieferindustrie – erwirtschaften jährlich einen Bruttoproduktionswert von 67 Mrd. Euro.