Der Turbolader und das Motoröl

07.02.2017

 
Die Technik-Experten von TurboTec, Spezialisten für die Regeneration von Turboladern, zeigen in diesem technischen Beitrag, wie sich Schäden an Lagern und Rotationsteilen vermeiden lassen. 
Typische Beschädigung der Welle verursacht  durch unzureichende Schmierung.  Die Anlassfarben sind die Folge erhöhter  Wärmeentwicklung erzeugt durch Reibung.

Der Großteil der Turbolader verfügt über eine sogenannte schwimmende Lagerung. Im Mit­telteil des Gehäuses befinden sich die Ölzulauf­leitungen, durch die der Kern bzw. die Lagerung der Welle geschmiert werden. Der ­Rotationsteil besteht aus Kompressionsschaufelrad, Turbinenrad und Läuferwelle. Diese besitzt eine oder zwei Lagerhülsen, die für die Aufnahme der durch das Auspuffgas erzeugten Drehmomente und Rotations­kräfte zuständig sind. Weiters werden Axiallagerungen verbaut, welche die Wellen­kräfte kompensieren. Sind die Rotationsoberflächen nicht durch­gehend mit Schmierstoff bedeckt, kann es zu Schäden durch Trockenreibung oder Mischreibung kommen.

Optimale Nassreibung

Um die gewünschte optimale Nassreibung aufrechterhalten zu können, muss sauberes Motoröl in genügender Menge und mit genügendem Druck zu den Lagern gelangen. Außerdem darf das Motoröl nicht verschmutzt sein und muss den Qualitätskriterien der Hersteller entsprechen. Selbst kleinste Unterbrechungen der Ölzufuhr können zu einem Versagen des Turboladers führen. Als Folgen entstehen erhöhte Temperatur und das bekannte „Wellenspiel“. Die häufigsten Ursachen einer unzureichenden Schmierung sind Verschmutzung der Ölzulaufleitung oder der Siebe, Beschädigung der Ölwanne, zu geringer Ölstand oder die Verstopfung von Ölleitungen. Auch durch die Vermischung mit Treibstoff oder Kühlwasser wird die Schmiereigenschaft des Öls stark beeinträchtigt. Durch schlecht funktionierende Injektoren oder beim häufigen ­Regenerieren des Partikelfilters kann sich Treibstoff an den Zylinderwänden mit dem Schmieröl mischen. Aber auch Schmutzpartikel, die nach einem Tausch oder einer Reparatur ins Öl gelangen, können die Welle oder das Lager zerkratzen. Ein Zylinderkopf, der mechanisch nachbehandelt wurde, muss daher gründlich gereinigt werden. Nähere Infos: www.turbo-tec.eu/at/