Diskussion um die Endrohrmessung

ÖAMTC
02.02.2018

 
ÖAMTC und ARBÖ demonstrierten vor Infrastrukturminister Norbert Hofer und zahlreichen Journalisten, dass die Abgasmessung am Endrohr im Vergleich zur Prüfung via OBD-Stecker so gut wie keine Aussagekraft hat.
ÖAMTC Präsident Gottfried Wanitschek, Arbö Generalsekretär Gerald Kumnig , Infrastrukturminister Norbert Hofer, ÖAMTC Direktor Oliver Schmerold , ÖAMTC Techniker Andrej Prosenc (v.l.)

ÖAMTC Techniker Andrej Prosenc führte den Beweis im Rahmen der Abgasmessung an einem Dieselfahrzeug. Fazit: Bei der Endrohrmessung blieb der Zeiger des Messgerätes auf Null, während die über den OBD-Stecker ausgelesenen Werte immerhin Fehlfunktionen der Abgasnachbehandlungsanlage anzeigten. „Die Endrohrmessung, wie sie derzeit bei der §57a-Überprüfung angewandt wird, misst bei Dieselfahrzeugen nur grob den Feinstaub-Ausstoß“, stellt ÖAMTC-Direktor Oliver Schmerold fest.

Die Onboard-Diagnose (OBD) bei Fahrzeugen mit Partikelfilter (Abgasklassen Euro 4, 5 und 6) sei dagegen wesentlich aussagekräftiger.  Für die Luftqualität relevante Schadstoffemissionen – insbesondere die Stickoxid-Werte (NOx) – können technisch aber weder mit der einen noch mit der anderen Messmethode festgestellt werden. Das ist derzeit nur mit aufwändigen und mehreren tausend Euro teuren Tests an Rollenprüfständen möglich, die stichprobenartig an der TU Wien durchgeführt werden.

Im Entwurf zur Novelle der Prüf- und Begutachtungsstellen-Verordnung ist die Diagnose der Abgasanlage mittels OBD anstelle der Abgasmessung mittels Sonde jedenfalls bereits vorgesehen. „Beim Verdacht einer Manipulation – etwa verstärkte Rußablagerungen beim Auspuff – können die Prüfer jederzeit die Endrohrmessung zusätzlich durchführen", erklärt Bundesminister Norbert Hofer, der in diesem Punkt auf die Erfahrung der Experten in den Prüfstellen vertraut.