iPhone-Produzent präsentiert Elektroautos

Elektromobilität
19.10.2021

 
Mit der E-Mobilität bekommen etablierte Autokonzerne immer mehr Konkurrenz durch Branchenneulinge aus dem Tech-Sektor. Jetzt auch vom Apple-Partner Foxconn.
Foxconn hat allein 2020 gut 300 Millionen Euro in die Entwicklung von E-Autos investiert.
Foxconn hat allein 2020 gut 300 Millionen Euro in die Entwicklung von E-Autos investiert.

Der Technologie-Konzern Hon Hai Precision Industry, besser bekannt unter dem Namen Foxconn, geht wie angekündigt unter die Autobauer. Das Unternehmen aus Taiwan, das als Auftragsfertiger von Riesen wie Apple auftritt, hat nun drei E-Auto-Prototypen vorgestellt: eine Limousine, ein SUV und einen Bus.

Modelle heißen E, C und T

Foxconn-Gründer Terry Gou fuhr mit dem ersten Prototyp, der Limousine "Model E", selbst vor. Die für gehobene Ansprüche gedachte Limousine Model E hat Foxconn zusammen mit dem italienischen Designbüro Pininfarina entwickelt. Seine Reichweite soll 750 km betragen, in 2,8 Sekunden soll das Auto von 0 auf 100 km/h beschleunigen können.

Der Geländewagen "Model C" soll Anfang 2023 in Taiwan auf den Markt kommen und umgerechnet rund 30.000 Euro kosten. Das Model C ist das erste Auto, das auf der neuen, von Foxconn entwickelten Plattform gebaut wurde. Es ist 4,64 m lang und hat einen Radstand von 2,86 m. In 3,8 Sekunden soll das SUV von 0 auf 100 km/h beschleunigen können, eine volle Akkuladung 700 km weit reichen. Bis zu sieben Personen sollen darin Platz nehmen können.

Das dritte Auto ist ein Bus: das "Model T". Er könne schon Anfang 2022 in der Stadt Kaohsiung im Süden des Landes zum Einsatz kommen, heißt es.

Foxconn hat nach eigenen Angaben allein 2020 rund zehn Milliarden Taiwan-Dollar (gut 300 Millionen Euro) in die Entwicklung von Elektroautos gesteckt. In den kommenden zwei Jahren würden die Investitionen noch steigen.

Foxconn hat für die Produktion von E-Autos bereits ein Joint Venture mit der taiwanischen Yulon Motor Group mit Namen Foxtron gegründet, zudem kaufte sich das Unternehmen erst kürzlich beim amerikanischen Start-up Lordstown Motors ein, um dessen Autowerk im US-Bundesstaat Ohio nutzen zu können. Auch mit dem Elektroautohersteller Fisker will man ein gemeinsames Auto entwickeln.

1,3 Millionen Mitarbeiter

Die nun präsentierten Autos sollen das Potenzial in Forschung und Entwicklung sowie in der Produktion zeigen. Immer wieder wird über eine Zusammenarbeit auf dem Automarkt mit Apple spekuliert. Momentan produziert Foxconn für die Amerikaner iPhones. Die Zahlen hinter Hon Hai Precision/Foxconn sind beeindruckend: Das Unternehmen beschäftigt allein in Taiwan mehr als 800.000 Mitarbeiter*innen, weltweit sind es rund 1,3 Millionen. Das entspricht von der Größenordnung her in etwa der Einwohnerzahl von Städten wie Prag oder München.