Michelin verlagert Umsatz

Reifenindustrie
12.04.2021

 
Der französische Reifenhersteller stellt sich für die Zukunft breiter auf. Das Reifengeschäft bleibt aber erhalten. 
Florent Menegaux, CEO Michelin Gruppe
Florent Menegaux, CEO Michelin Gruppe

Auch die Reifenindustrie befindet sich im Wandel. Michelin hat mit CEO Florent Menegaux und Finanzvorstand Yves Chapot einen neuen Plan, die "All Sustainable"-Strategie 2030 präsentiert. Im Wesentlichen geht es darum, dass Michelin nachhaltiger werden will. Die konkreten Ziele: 35 Prozent der Führungskräfte sollen weiblich sein, die Arbeitssicherheit soll steigen, das Mitarbetierengagement wachsen. Der Anteil nachhaltiger Rohstoffe in Michelin-Produkten soll bis 2030 auf 40 Prozent, bis 2050 sogar auf 100 Prozent anwachsen. 

Die Chefetage verspricht sich zwischen 2023 und 2030 pro Jahr einen durchschnittlichen Umsatzanstieg von fünf Prozent. 20 bis 30 Prozent des Umsatzes sollen außerhalb des Reifengeschäfts kommen. 

Michelin will das Reifengeschäft weiter ausbauen, weiter investieren mit Innovationen prägen. Sehr gute Wachstumschancen für die Michelin Gruppe sollen sich  vor allem durch ein geändertes Mobilitätsverhalten in Folge der Coronakrise sowie durch den aufstrebenden Markt für Elektrofahrzeuge ergeben. In diesem Segment behauptet Michelin bei der Entwicklung und Herstellung von Reifen bereits heute Technologieführer zu sein.

Im Bereich Straßentransport will die Michelin Gruppe punktuell wachsen. In den Segmenten Bergbau, Baumaschinen, Landwirtschaft, Flugzeuge und andere Spezialreifen will Michelin seine führende Position behaupten.

Angetrieben von seiner Materialexpertise will Michelin in fünf Geschäftsfeldern rund um Reifen und darüber hinaus stark expandieren: in den Bereichen Services & Solutions, flexible Verbundwerkstoffe, medizinische Geräte, 3D-Druck von Metallen und Wasserstoffmobilität.

•    Im Bereich Services & Solutions wird der Konzern sein Portfolio an Flottenlösungen weiter ausbauen, insbesondere durch IoT-Lösungen und die hierdurch gesammelten Daten.

•    Michelin strebt darüber hinaus auch ein deutliches Wachstum im schnell wachsenden Markt für flexible Verbundwerkstoffe (Förderbänder, Gurte, beschichtete Gewebe, Dichtungen usw.) an.

•    Auch in medizinischen Geräten sieht Michelin Wachstumschancen für die kommenden Jahre.

•    Im Bereich des 3D-Drucks von Metallen hat der Konzern durch AddUp, seinem Joint Venture mit Fives, eine Expertise entwickelt, um u.a. Automobilherstellern maßgeschneiderte Lösungen anbieten zu können.

•    Im Bereich Wasserstoffmobilität strebt die Michelin Gruppe mit Symbio, ihrem Joint Venture mit Faurecia, eine weltweit führende Positionbei Wasserstoff-Brennstoffzellensystemen an.