Neue Praxisaufgabe für angehende Lackierer*innen

25.01.2022

 
DieAbschlussprüfung für Lackiertechniker wurde überarbeitet. AkzoNobel hat dafür sein Schulungszentrum zur Verfügung gestellt. 
Die Prüfungskommission Lackiertechnik erarbeitete im Schulungszentrum Elixhausen von AkzoNobel das neue Prüfungsstück für die praktische Abschlussprüfung.
Die Prüfungskommission Lackiertechnik erarbeitete im Schulungszentrum Elixhausen von AkzoNobel das neue Prüfungsstück für die praktische Abschlussprüfung.
Das ist das neu entwickelte Prüfungsstück (rechts im Bild) für die praktische Prüfung in der Lackiertechnik.

Mit dem neuen Jahr wird die Abschlussprüfung für Lackiertechniker bundesweit überarbeitet und neu aufgelegt. Anfang Jänner traf sich die Prüfungskommission des Lackierhandwerks, um eine neue praktische Prüfung zu erarbeiten. Alexandra Pötsch, Projektleiterin am Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw) Wien, war im Auftrag der LAP-Clearingstelle, welche 2012 vom Bundesministerium am ibw zur Qualitätssicherung von Lehrabschlussprüfungen eingerichtet wurde, maßgeblich an der Konzeption beteiligt.

Insgesamt zwei Tage investierte die sieben-köpfige Arbeitsgruppe des Prüfungskomitees im Schulungszentrum von AkzoNobel in Elixhausen, wo sie unter der Leitung der Vorsitzenden Manfred Schönegger und Peter Slama die Anforderungen der zukünftigen Praxisaufgabe zusammenstellte. „Wie in jedem technischen Beruf unterliegt auch das Lackierhandwerk einem starken Wandel. Moderne Technologien und Arbeitsmaterialien eröffnen neue Möglichkeiten, gleichzeitig erfordern sie besonderes Know-how. Dies wollen wir auch in den Lehr- und Prüfungsinhalten abbilden und hierüber das Ausbildungsniveau kontinuierlich steigern“, erklärt Manfred Schönegger die Neukonzeption der Prüfungsaufgabe.

Mit der Überarbeitung sollen auch die Anforderungen des österreichischen Nationalen Qualifikationsrahmens (NQR) erfüllt werden. Alexandra Pötsch, die am ibw Wien für die Qualitätssicherung der technischen Lehrausbildungen zuständig ist, begrüßt das gemein­schaftliche und konstruktive Vorgehen der Prüfungskommission: „Alle Teilnehmer sind ausgewiesene Experten auf ihrem Fachgebiet und brachten bei der Entwicklung des Prüfungsstücks wichtige Erfahrungen mit ein. Auf diese Weise konnten die Anforderungen realistisch erhoben und praxisnah formuliert werden.“

Lackierte Platte mit sechs Farbsegmenten

Demnach sieht das Prüfungsmuster vor, dass die künftigen Prüflinge eine lackierte Platte mit sechs Farbsegmenten herstellen. Dabei kommen verschiedene Materialien zum Einsatz, die in der Aufbereitung und im Aufbau bestimmte Kriterien erfüllen müssen. Bei der Bearbeitung werden grundlegende Fertigkeiten wie Schadens­behebung, Schleifen, Kleben, Farbabgleich, digitale Farbtonbe­stimmung und Lackaufbau gefragt. Aber auch präzises Arbeiten mit Blick auf die Uhr sind wichtig. Bei der Konzeption haben wir alles gegeben, um die Prüfungsaufgabe hochwertig, fair und attraktiv zu gestalten. Schließlich wollen wir damit auch das Interesse und die Begeisterung für den Lehrberuf stärken. Denn unsere Lehrlinge von heute sind unsere Fachleute von morgen. Mir persönlich macht es eine riesen Freude, den Rohdiamanten ihren Endschliff zu geben und sie auf die Berufswelt vorzubereiten,“ meint Daniel Kapeller, Ver­triebsleiter AkzoNobel Österreich, der zusammen mit seinem Kollegen Armin Krenn seit vielen Jahren der Prüfungskommission angehört.

Alexandra Pötsch, die den Entstehungsprozess des Prüfungsmusters mitverfolgte, stimmte direkt vor Ort mit dem teilnehmenden Expertenteam die Einzelheiten der Aufgabeninhalte ab. Im Anschluss daran erstellte das Gremium die Bewertungskriterien. Wie geht es nun weiter? „Nach Freigabe des Expertenteams wird das neue Prüfungsbeispiel den Sozialpartnern zur Begutachtung und Endfreigabe übergeben. Erst wenn sowohl die Arbeitgeber- als auch die Arbeitnehmerseite das Prüfungsbeispiel für „gut“ befinden, erhält es das Qualitätssiegel der Clearingstelle. Der Probedurchlauf der neuen Prüfarbeit ist in diesem Prozess das Herzstück dieser mehrstufigen Überarbeitung. Wie oft Prüfungsaufgaben neu aufgelegt werden müssen, ist je nach Beruf und Bedarf sehr unterschiedlich,“ erklärt Alexandra Pötsch weiter. Für sie ist dieser Prozess eine wichtige Maßnahme, um die Ausbildungsqualität für zukünftige Facharbeiter/innen zu sichern und weiter voranzubringen.