ÖAMTC zeigt sich fit für E-Mobilität

Im Rahmen einer Präsentation der neuen OVE-Richtlinie R19 stellte der ÖAMTC mehrere spannende E-Mobilitätsprojekte vor und zeigt sich damit bestens vorbereitet für den Wandel der Antriebstechnologien.
ÖAMTC Leistungsschau vor Fachjournalisten und Vertretern der Automotive-Industrie.
ÖAMTC Leistungsschau vor Fachjournalisten und Vertretern der Automotive-Industrie.

Richard Valenta, technischer Referent des Österreichischen Verbandes für Elektrotechnik (OVE) und ÖAMTC Koordinator Andrej Posenc präsentierten die soeben veröffentlichte OVE Richtlinie R19 vor Fachjournalisten und Vertretern der Automotive Industrie. Ein zentrales Thema des überarbeiteten Regelwerkes, welches das sichere Arbeiten an HV Fahrzeugen von der Entwicklung über die Fertigung und Reparatur bis zur Entsorgung definiert, ist die neue Einteilung der Ausbildungsstufen, die von bisher drei auf nunmehr fünf erweitert wurde. Zu den bekannten und weitgehend unveränderten Stufen HV 1 bis HV 3 kommt nun die Stufe 0 hinzu, die unter anderem Tätigkeiten wie die Fahrzeugreinigung, das Nachfüllen von Betriebsmitteln und die Bedienung des E-Fahrzeugs umfasst. Zusätzlich wurde nun die Stufe HV A eingeführt, die vor allem für Abschleppunternehmer und Transporteure vorgesehen ist. Sie umfasst Themen wie Bergen, Verladen, Transport und Übergabe von Fahrzeugen mit HV-Systemen, wobei vor allem die Einschätzung der Gefahr im Mittelpunkt steht, die von einem havarierten HV-Fahrzeug ausgeht.

Auch E-Autos haben Pannen

In seinem Vortrag ging HSE-Manager Christoph Karall darauf ein, wie der ÖAMTC mittels Evaluierung, Arbeitsplatzgestaltung und Gesundheitsschutzdokumentation dafür sorgt, dass seine Mitarbeiter möglichst gefahrlos an havarierten Hochvolt-Fahrzeugen arbeiten können. Die Pannenhelfer sind mit speziellen Schutzanzügen, Handschuhen, Schutzbrillen und Spannungsprüfern ausgerüstet, die vor einem Kontakt mit den lebensgefährlichen Stromspannungen schützen. Im Anschluss daran stellte ÖAMTC Techniker Thomas Hofbauer das von ihm erdachte und entwickelte System der kontinuierlichen Temperaturüberwachung einer HV-Batterie vor. Die Temperaturmessung erfolgt ab der Verladung durch den Abschleppdienst, während des Transportes und während einer möglichen Zwischenlagerung bis zur Verbringung zum Zielort. Sensoren messen die Temperatur an verschiedenen Stellen der Batterie. Übersteigt diese einen kritischen Wert, wird der Fahrer automatisch via Handy-Anruf informiert, sodass er sich rechtzeitig vor einem Brand in Sicherheit bringen kann.

Plug and Play

Das für den Durchbruch der Elektromobilität so entscheidende Thema Ladeinfrastruktur ist für den traditionsreichen Automobilclub ebenfalls kein Fremdwort mehr, im Gegenteil. ÖAMTC-Instruktor Christian Klejna stellte die Kooperation der gelben Engel mit dem Grazer Startup „Easelink“ vor, das eine kabellose Ladeplattform auf Induktionsbasis entwickelt hat, die bei zahlreichen Autoherstellern auf großes Interesse stößt. Und Produktmanager Richard Pieger präsentierte den ÖAMTC als jungen Ladenetzbetreiber, der aktuell rund 80 Ladepunkte an 32 Standpunkten betreibt. Außerdem gibt es eine ÖAMTC Ladekarte und App, mit der das E-Fahrzeug an über 3.000 Ladepunkten in ganz Österreich aufgetankt werden kann.