PHS: Corona hinterlässt Spuren

Autoindustrie
15.12.2020

 
Bei der Jahrespressekonferenz der Porsche Holding Salzburg (PHS) wird deutlich, wie schwer die Automobilwirtschaft von der Pandemie getroffen wurde.
Hans Peter Schützinger, Sprecher der PHS-Geschäftsführung
Hans Peter Schützinger, Sprecher der PHS-Geschäftsführung

„Wir gehen davon aus, dass der österreichische Pkw-Markt 2020 bei rund 245.000 Neuzulassungen zu liegen kommen wird. Damit ist das die niedrigste Marktzahl seit 1987,“ sagte Hans Peter Schützinger, Sprecher der Porsche Holding Geschäftsführung, und fügte hinzu: „Wir rechnen damit, dass wir in diesem schwierigen Jahr mit den Volkswagen Konzernmarken in Österreich etwas mehr als 90.000 Zulassungen erzielen und mit dem höchsten Marktanteilswert in unserer Geschichte (36,7 Prozent) abschließen werden. In Anbetracht der schwierigen Rahmenbedingungen sind wir mit diesem Ergebnis zufrieden.“

Während die Neuwagenmärkte weltweit in diesem Jahr um 16 Prozent zurückgingen, fiel der Rückgang in Europa mit 24,2 Prozent deutlich stärker aus. Ähnlich auch die Situation in Österreich, wo der Pkw-Markt, hochgerechnet auf das Kalenderjahr, gar um 25,6 Prozent einbrach.

Das Corona-Jahr

  • Neuwagenabsatz fiel coronabedingt um 14,4 Prozent auf 653.300 Fahrzeuge (gesamte PHS, in 29 Ländern aktiv)
  • Stabiles Gebrauchtwagenjahr mit 218.900 Verkäufen (-1,7 Prozent)
  • Mitarbeiterzahl stieg auf 33.000 (+3,6 Prozent)

Marktanteile der PHS-Marken 

  • Volkswagen - MA: 15,5 % / NZ: 34.900 (Marktführer seit 1957)
  • Skoda - MA: 9,8 % / NZ: 22.045 (Neuer Marktanteilsrekord)
  • Seat - MA: 6,6 % / NZ 14.829 (Neuer Marktanteilsrekord)
  • Audi - MA: 4,5 % / NZ: 10.064 (plus bei Marktanteil)
  • Porsche - MA: 0,6 % / NZ: 1.318 (+0,2 Prozenz über Vorjahr)
  • Bentley - NZ: 162 (Volumenrückgang um rund ein Drittel zum Vorjahr)
  • Lamborghini - NZ: 209 (-6 Prozent zum Vorjahr)
  • Ducati - NZ: 618 (-19 Prozent Volumsrückgang zum Vorjahr)

(MA = Marktanteil in Prozent, NZ = Neuzulassungen in Stück, Daten: Porsche Holding Salzburg, von Jänner bis November 2020)

Antriebs-Entwicklung

2020 gab es eine deutliche Verschiebung innerhalb der Antriebe in Richtung alternativer Antriebsformen. Während der Diesel-Anteil am Gesamtmarkt um 1,2 Prozentpunkte auf 37 Prozent zurückging und der Anteil benzinbetriebener Fahrzeuge gar um 9,8 Prozentpunkte auf 44,2 Prozent sank, stieg der Anteil der alternativen Antriebe um mehr als das Doppelte auf 18,8 Prozent (+11,1 Prozentpunkte). Damit gingen bei den alternativen Antrieben auch die Neuzulassungen im Vergleichszeitraum zum Vorjahr rund 18.500 Einheiten nach oben. 
Daraus ergibt sich folgende Verteilung: 

  • Reine Elektrofahrzeuge: 12.581 Stück, mit 5,6 Prozent hat sich der Marktanteil damit verdoppelt.
  • Modelle mit Hybrid-Antrieb erzielten 13 Prozent Marktanteil (+8,2 Prozentpunkte), wobei das statistische Zentralamt jedoch nicht zwischen Mildhybrid und Plug-In-Hybrid unterscheidet.
  • Erdgas CNG-Modelle erzielten mit 0,2 Prozent einen Marktanteil analog zum Vorjahr.

Ausblick auf 2021

Die Porsche Holding Salzburg erwartet in den ersten Monaten des Jahres 2021 für einen Großteil ihrer Länder, in denen sie im Handel tätig ist, eine nur sehr langsame Erholung des aktuellen Marktumfeldes. In Österreich sind aufgrund der für 1. Juli 2021 angekündigten Änderungen bei der NoVA im ersten Halbjahr Vorziehkäufe von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen (bis 3,5 t) mit Verbrennungsmotoren zu erwarten – und diese in allen Fahrzeugklassen. Im zweiten Halbjahr wird es dann zu einer Dämpfung der Marktentwicklung kommen.

Die PHS erwartet für 2021 einen Pkw-Gesamtmarkt von nicht mehr als 290.000 Neuwagen. Dieser wird damit doch deutlich unter dem Schnitt der vergangenen fünf Jahre liegen, der knapp 308.500 Fahrzeuge betrug. 
Die E-Mobilität wird aufgrund des rasant anwachsenden Modellangebots und der aktuellen Förderungen in Österreich ein weiteres deutliches Marktwachstum erfahren. Die PHS rechnet allein mit einer Verdreifachung ihres E-Auto-Absatzes im Jahr 2021. Die Attraktivität des Produktangebots wird durch zahlreiche Modellneuheiten der Volkswagen Konzernmarken auch 2021 hoch sein.