"Warmer Regen und Sauerei!"

Steuern
25.11.2020

Von: Philipp Bednar
Die Umsatzersatzraten stehen fest. Ebenso die neue NoVA. Gremialobmann Klaus Edelsbrunner nimmt Stellung. 
Bundesgremialobmann Klaus Edelsbrunner
Bundesgremialobmann Klaus Edelsbrunner

Das Finanzministerum hat sich Zeit gelassen, aber mittlerweile steht fest: Dem Fahrzeughandel steht ein Umsatzersatz in der Höhe von 20 Prozent zu. Alle Details dazu finden Sie hier auf der offiziellen Website der COFAG. Kurz zusammengefasst: Kfz-Betriebe können den Handelsumsatz von November 2019 einreichen und erhalten davon 20 Prozent erstattet

Obmann des Bundesgremiums des Fahrzeughandels Klaus Edelsbrunner ist erfreut über diese Lösung: "Ich bin froh, dass wir endlich etwas bekommen. Der März und April haben uns hart getroffen. Im Frühjahr ist unsere stärkste Zeit. Der Umsatzersatz von 20 Prozent des Handelumsatzes 2019 ist eine wichtige Hilfe. Ein warmer Regen, wenn Sie so wollen." Gerade jetzt sei finanzielle Hilfe wichtig, es stehen die doppelten Gehälter an, der Handel - sowohl von Neu- als auch Gebrauchtwagen - ist zum völligen Stillstand gekommen. Gerade die Gebrauchtwagen seien totes Kapital. 

"Eine grausliche Sauerei" sei laut Edelsbrunner die neue NoVA-Regelung (soll ab 1.7.2021 eingeführt werden) die per Initativantrag eingebracht wurde. Eine Begutachtung sei nicht vorgesehen. Die Interessensvertretungen wurde nicht eingebunden. Dazu Edelsbrunner: "Was hier passiert ist, war nur grauslich, hat uns kalt erwischt und ist auch nicht nachvollziehbar. Normalerweise werden wir als Branche in so weitreichende Entscheidungen im Vorfeld eingebunden, man verhandelt und sucht Lösungen. Diesmal gab es das nicht. Die neue NoVA-Regelung wird jeden Autofahrer spürbar treffen, da praktisch alle Autogattungen teurer werden."

Besonders fragwürdig sei die Einführung einer NoVA für leichte Nutzfahrzeuge. "Das trifft wirklich jeden in der Wirtschaft", sagt Edelsbrunner schwer erbost. Denn natürlich müssen die erhöhten Anschaffungskosten für Transportfahrzeuge auf die Produkte und Dienstleistungen der Unternehmen eingerechnet werden - die Preise werden steigen. 

Edelsbrunner verspricht: "Wir werden unseren Unmut mehr als deutlich zeigen. Die neue Regelung trifft jeden Pendler, jede Familie, jeden Unternehmer. Zuerst verteilen Sie (Anmerkung: die Regierung) das Geld in Form von Coronahilfen, um uns dann gleich wieder das Geld mit neuen Steuererhöhungen wegzunehmen. Das ist eine Sauerei."