„Wir bringen Lehrinhalte dorthin, wo die Leute sind“

Weiterbildung
02.12.2021

akademie.wirtschaftsverlag.at – mit dieser Website startet der Österreichische Wirtschaftsverlag eine eLearning-Offensive. Der geschäftsführende Gesellschafter Thomas Letz erklärt die Hintergründe.
Thomas Letz baut das Fortbildungsangebot des Österreichischen Wirtschaftsverlags sukzessive aus.
Thomas Letz baut das Fortbildungsangebot des Österreichischen Wirtschaftsverlags sukzessive aus.

KFZwirtschaft: Herr Letz, die Halbwertszeit von Wissen sinkt von Jahr zu Jahr. Gleichzeitig steigt der Bedarf, Mitarbeiter zu qualifizieren. Wie können Betriebe diese Herausforderung meistern?

Thomas Letz: Die rasante technologische Entwicklung stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Wobei zwei Dinge wichtiger werden: lebenslanges Lernen und Ad-hoc-Lernen. Es reicht nicht mehr, einmal eine Ausbildung zu machen. Und auch bei der Aus- und Weiterbildung ist ein schnelles, unkompliziertes Prozedere gefragt. 

Muss der Wissenserwerb immer akademisch gestaltet sein oder geht es mittlerweile auch um andere Formen von anwendbarem Wissen und wenn ja, welche sind das?

Genau darum geht es beim Ad-hoc-Lernen. Die Situation im betrieblichen Alltag erfordert ein schnelles Reagieren auf neue Gegebenheiten. Das ist oft nicht mit Anmeldefristen und Präsenzterminen bei Bildungsinstitutionen zu vereinbaren. Beim Ad-hoc-Lernen geht es darum, schnell und unkompliziert Wissen zu vermitteln – die Lerninhalte können sozusagen nebenbei und in kürzeren Sequenzen konsumiert werden, durchaus spielerisch und jedenfalls so, dass Mitarbeiter*innen nicht freigestellt werden müssen. Darauf zielt unser Angebot an eLearings ab. 

Wie kam es dazu, dass der Wirtschafts­verlag jetzt auch eLearnings anbietet?

Das ist eine fast logische Weiterentwicklung unseres Angebots. Zum einen sind wir mit unserer Automotive Akademie seit vielen Jahren in der Präsenzausbildung tätig, bieten unter anderem §57a-Fortbildungen an. Zum anderen haben wir in den Redaktionen die Fachkompetenz, um Wissen zu vermitteln. Solche eLearnings sind letztendlich ja nur eine andere Erzählform. Es geht immer um eines: den Nutzen für unsere Leser. 

Wie spielen offline und online bei der Vermittlung von Wissen zusammen?

Offline wird immer ein wichtiger Bestandteil sein, aber online wird als Ergänzung dazu immer mehr Bedeutung bekommen. Das hat auch unsere Marktforschung ergeben: Der Weiterbildungsmarkt – übrigens im gesamten deutschsprachigen Raum ein Milliardenmarkt – entwickelt sich insgesamt stabil, aber der digitale Bereich wächst rasant – pro Jahr im zweistel­ligen Prozentbereich. Durch die Coronakrise bekam der Bereich einen zusätzlichen Schub. Wir haben im Übri­gen in der Akademie in den Lockdowns erfolgreich Webinare veranstaltet. Man sieht auch hier: Das geht alles Hand und Hand, die Übergänge sind fließend. Mit den eLearnings bringen wir Lerninhalte dorthin, wo die Leute sind, nämlich aufs Handy oder auf den PC. Eine perfekte Ergänzung zu Präsenzfortbildungen für theoretische Inhalte. 

Welche Schulungen bietet die Wirtschaftsverlag-Akademie aktuell an?

Wir haben mit eLearnings zum Thema Arbeitssicherheit begonnen. Hier haben wir für Unternehmen maßgeschneiderte Pakete geschnürt. Dazu zählt neben den fachlichen Inhalten auch die Dokumentation für den Fall einer Überprüfung durch das Arbeitsinspektorat. Wer einen Kurs absolviert, bekommt ein Zertifikat ausgestellt. Speziell für den Kfz-Bereich haben wir zudem auch bereits redaktionelle eLearnigs aus verschiedenen Fachbereichen erstellt. Es gibt ein sehr erfolgreiches, kostenloses eLearning zum Thema Reifenreparatur und eines zur Messung der Bremsflüssigkeit.