Wödmasta: Unser Mann für Frankfurt 2021

Lackieren
16.12.2020

Im Herbst des nächsten Jahres soll in Frankfurt der Lackierweltmeister gekürt werden. Die KFZ Wirtschaft besuchte jenen Mann, der für Österreich ins Rennen geht: Günter Blümel. 
Im Lockdown stellte Autolackierermeister Günter Blümel eine verstärkte Nachfrage aus dem Modellbau fest – weil Menschen mehr Freizeit hatten.
Im Lockdown stellte Autolackierermeister Günter Blümel eine verstärkte Nachfrage aus dem Modellbau fest – weil Menschen mehr Freizeit hatten.

"Das ist für mich eine große Ehre“, sagt Günter Blümel, Spengler-, Lackierer- und Kupferschmiedemeister aus Wien-Floridsdorf, mit einer Mischung aus Stolz und Demut. AkzoNobel hat ihn gefragt, ob er Österreich bei den Body-&-Paint-Weltmeisterschaften vertreten möchte. Der internationale Lackierer-Wettbewerb findet im Rahmen der Automechanika statt, das große internationale Finale ist für 14. bis 18. September 2021 anberaumt. 
Erstmals führt die wegen Corona um ein Jahr verschobene Fachmesse das Fachgebiet Lack & Karosserie als eigenständigen Bereich auf. Als großer Auftakt wurde der internationale Body-&-Paint-Wettbewerb ins Leben gerufen. Der Hauptgewinn ist eine viertägige Reise für zwei Personen zu einem der weltweiten Events der Messe Frankfurt. Die Teilnehmer müssen jeweils eine Motorhaube gestalten, das Design soll an der Kultur des Austragungslandes, in diesem Fall Deutschland, orientiert sein. 

„Ich kann leider überhaupt nicht zeichnen“

Und hier kommt Blümel ins Spiel: Er soll mit seinem Beitrag eine Verbindung von Österreich und Deutschland bzw. Wien und Frankfurt gestalterisch herausarbeiten. Dabei sollen verschiedene Techniken zum Einsatz kommen. Der Meister hat schon eine Vorstellung von seinem Design, hält dies aber noch geheim. Der KFZ Wirtschaft verriet er derweil die auserwählte Motorhaube: sie stammt von einem 7er-Golf. „Die ist schön abgerundet“, erklärt Blümel seine Wahl. 
Von der Weltmeisterschaft lässt er sich überraschen, nur Letzter will er nicht gerade werden. Auch sonst ist der Mann bescheiden: „Ich kann leider überhaupt nicht zeichnen oder malen“, sagt er. Überspitzt formuliert könne er nicht einmal ein Strichmännchen zeichnen. Deshalb muss er seine Designs so wählen, dass er mit dem punkten kann, was er wirklich gut kann und worauf es letztendlich auch ankommt: die eigentliche Lackiertechnik. 
Blümel hat sich mit dem von seinem Großvater gegründeten Familienbetrieb (längst stehen auch seine beiden Söhne in der Werkstatt) einen Namen gemacht. Zum Beispiel in der Biker-Szene, wo er Tanks von Harley-Davidsons individuell gestaltet. Seit beinahe 50 Jahren kooperiert der Betrieb mit AkzoNobel. Die Autospenglerei und Lackiererei beschäftigt insgesamt fünf Mitarbeiter, fast alle stammen aus der Familie Blümel. 
Das laufende Jahr ist wie für viele Betriebe auch für Blümel herausfordernd: „Wir kämpfen gegen rote Zahlen“, sagt Günter Blümel. Im Lockdown hatte man nur einen Notbetrieb. Interessantes Detail am Rande: Damals machte sich bemerkbar, dass die Menschen Zeit für Hobbies hatten, denn Blümel bekam vermehrt Aufträge zum Lackieren von Modellfahrzeugen und -flugzeugen.