Renault Trucks T HIGH 480 4X2
Individualität bei Optik und Bedienung, gute Verbrauchswerte und ziemlich präsente Windgeräusche prägten unsere Runde mit dem Renault T 480.
Einerseits ist die T-Baureihe von Renault Trucks ein guter Bekannter: Mit dem 480 stellt sich die bereits vierte Motorisierungsvariante der Herausforderung unserer Testrunde. Zudem sind wir den französischen Beitrag zum Fernverkehr auch bei mehreren Präsentationen in seiner Heimat (unter anderem als vom Werk aufbereiteter Gebrauchtwagen) gefahren. Sein betont individuelles Design – mit dem meisten Platz an der Fahrzeugfront für den Firmenschriftzug des Transportunternehmers im Wettbewerbsvergleich – ist uns somit bestens vertraut.
Andererseits ist jede neuerliche Inbetriebnahme des Lyoner Lkw nach Monaten der Absenz zumeist mit einer etwas längeren Phase der Orientierung verbunden als bei den meisten Konkurrenzprodukten. Das ist der doch deutlich spezielleren Anordnung mancher Bedienelemente (zum Teil an der Rückseite des Lenkrads) geschuldet. Nach der Eingewöhnungszeit hat man aber auch die individuellen Lösungen für die Bedienung des Tempomaten oder der Audioanlage gut im Griff.
Die 480 PS stellen die exakte mathematische Mitte des PS-Spektrums der T-Baureihe dar. Das Leistungsangebot des 13-Liter-Reihensechszylinders reicht nämlich von 440 bis 520 PS. Der DTI 13-Motor stellt seine maximale Leistung von 353 kW/481 PS zwischen 1.404 und 1.800/min zur Verfügung das maximale Drehmoment von 2.400 Nm liegt zwischen 950 und 1.404/min an.
Allander Runde
Mit dem leicht martialischen Motto „Dominate the Road“ auf dem aerodynamisch optimierten und optisch sehr auffällig gestalteten Frappa-Auflieger waren wir auf unserer bewährten Teststrecke ein ziemlicher Blickfang. Das war aus den Gesichtern der überholenden – und überholt werdenden – Kraftfahrerkollegen gut abzulesen.
Ein wichtiges Kriterium der STRAGÜ-Runde sind einige markante Bergauf-Etappen auf der Wiener Außenringautobahn bereits kurz nach dem Start. Die einigermaßen kultivierte Sechszylinder-Maschine des Renault hat ausreichend „Schmalz“ und war mit der voll ausgeladenen Sattelzugkombination auch auf diesen Anstiegen nicht in Verlegenheit zu bringen. Beim Tempomat haben wir außerhalb der städtischen Abschnitte unsere bewährte Einstellung 85 km/h (+5/-10) gewählt.
Am Testtag hatten wir bei durchgehend starker Bewölkung und einer Temperatur von 23 Grad ein zumeist flüssiges Verkehrsaufkommen. Lediglich vor einem Fly Over auf der Südosttangente kam es zu einer kleinen Verzögerung einer ansonsten sehr geschmeidigen Testfahrt mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 76,04 km/h.
Komfortables Fahrerhaus
Punkto Raumangebot, Materialauswahl und Verarbeitung verdient die Kabine des Renault Trucks durchwegs gute Noten. Kontrastierend zum eher schrillen Außenauftritt dominieren zurückhaltende Grautöne das Interieur. Einzig der rote Sicherheitsgurt sorgt für etwas Farbe. Überraschend präsent waren die vermutlich durch die Außenspiegel verursachten Windgeräusche im T 480. Frühere Testwagen der Baureihe waren da deutlich leiser.
Fazit
Mit einem Durchschnittsverbrauch von exakt 25,00 l/100 km waren wir mit dem T 480 sparsamer unterwegs als mit dem T 440 (25,81 l beim Test im Jahr 2017) und dem T 520 (27,67 l/100 km, 2016). Eventuell liegt das auch daran, dass der STRAGÜ-Testpilot in der Zwischenzeit deutlich mehr „Flugstunden“ in den unterschiedlichsten Lkw-Cockpits ansammeln konnte.
Testbericht von Andreas W. Dick
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