Neue Reifentechnologie mit Tomatenenzymen

23.07.2022

 
Japanische Forscher entwickeln ein Verfahren, bei dem Tomatenenzyme so modifizieren werden, dass sie Naturkautschuk herstellen.
Tomatenenzyme als neue Reifentechnologie

Sumitomo Rubber Industries (der Mutterkonzern von Falken) und andere Forschungseinrichtungen in Japan haben ein Verfahren entwickelt, das zu einer weiteren Nutzung der Ressource Naturkautschuk und damit zur Entwicklung neuer Kautschukversionen führt, die auch zu einer Optimierung der allgemeinen Reifeneigenschaften beitragen.

Die Forscher haben dafür ein Teilstück einer Naturkautschuk-Synthase identifiziert, das eine wichtige Rolle bei der Steuerung der Polymerkettenlänge von Naturkautschuk spielt. Synthasen sind „aktive“ Enzyme, die beispielsweise dafür verantwortlich sind, dass aus Elementen eine Verbindung oder aus einfach strukturierten Verbindungen, komplizierte zusammengesetzte Stoffe hergestellt werden.

Und jetzt kommen die Tomaten ins Spiel: Beide Enzyme – sowohl die des Naturkautschuks als auch die der Tomaten – weisen ähnliche Strukturen auf und gehören zur gleichen Enzymgruppe. Mit diesem Wissen ist es gelungen, ein Segment der Polymerketten im Naturkautschuk zu identifizieren, das die Kettenlänge beeinflusst. Diese Rekombination des Tomatenenzyms durch das gleiche Segment aus dem Naturkautschuk führt zu einem Biomolekül, das über bessere Eigenschaften als Naturkautschuk verfügt und sich die Reifen-Ingenieure zunutze machen, um die Reifen weiterhin zu optimieren.  

„Hier zeigen wir abermals, dass wir unser Versprechen halten, an Technologien zu arbeiten, die einen Beitrag zu einer nachhaltigen Gesellschaft leisten“, kommentiert Bernd Löwenhaupt, Managing Director von Sumitomo Rubber Europe die Forschungsergebnisse. „Wir erwarten davon, dass wir einen Beitrag für eine stabile Versorgung mit Naturkautschuk leisten und Reifen anbieten können, die Sicherheit und Langlebigkeit mit geringen Umweltbelastungen verbinden.“