Die Erweiterung der Pickerl Prüfung

12.06.2025

Die EU-Kommission hat ihre Vorstellungen zum Thema Fahrzeugüberprüfung präsentiert, nun werden diese vom EU-Rat und im EU-Parlament beraten und verhandelt. Als Bundesinnung sind wir mittendrin.

2014 wurde die europäische Richtline für die periodische Fahrzeugüberprüfung – unser Pickerl – weitgehend in allen Mitgliedsstaaten der EU angeglichen. Die technischen Herausforderungen der Fahrzeuge haben sich seither aber rasend schnell weiterentwickelt, und nach zehn Jahren ist es wohl richtig, darüber nachzudenken, ob wir bei der periodischen Fahrzeugüberprüfungen nachjustieren müssen. Und das müssen wir!

Das österreichische System

Auch wenn in Österreich einige Vorgaben strenger als die Richtlinie sind (Stichwort: Intervalle), wird die „private“ Überprüfung von einigen eher kritisch gesehen. Schon 2014 mussten wir für den Erhalt unseres „österreichischen Systems“ ohne Auflagen wie ISO-Zertifizierung kämpfen. Und dieser Kampf wird uns auch diesmal nicht erspart bleiben. Individuelle Mobilität ist ein gesamteuropäisches Bedürfnis. Daher wird ein Austausch, aber auch eine Anerkennung der Gutachten angestrebt. Um Betrug zu verhindern, soll auch eine internationale Kilometerstandsdatenbank entstehen, zu der er es auch eine Befüllungsverpflichtung geben wird.

Neue Prüfpositionen

Auch aus technischer Sicht müssen wir uns auf neue Prüfpositionen einstellen. So haben wir zum Beispiel mittlerweile Assistenzsysteme und zahlreiche Hochvoltkomponenten zu prüfen, und auch das Thema Abgas wird uns intensiver beschäftigen. Kurz zusammengefasst: Der Aufwand wird größer! Als Bundesinnung werden wir uns für eine wirkungsvolle, aber bloß nicht übertriebene Fahrzeugüberprüfung einsetzen. Viele Vorschläge haben ihre Berechtigung, für viele Vorschläge gibt es andere Umsetzungsmöglichkeiten, andere wiederum sind wirklich zielführend. Faktum ist auch: Wir müssen uns auf gründliche Hochvolt-Schulungen für Prüfer sowie auf zusätzliche Ausstattungen vorbereiten – dann darf und kann es keine Begutachtung mehr für 45,- Euro geben.

Thomas Marichhofer © Morgenstern

Euer
Thomas Marichhofer
Bundesinnungsmeister Stellvertreter
Leiter KompetenzCenter Technik

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