Zulieferindustrie

Bosch forciert Zukunftsprojekte

27.05.2025

Bosch setzt in Österreich weiterhin auf Innovation, obwohl das Unternehmen 2024 in Österreich um 9,4 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr erzielte.

„Der weltweit rückläufige Automobilmarkt sowie erhebliche Marktschwächen in manchen Branchen haben sich auch auf Bosch in Österreich ausgewirkt“, so Helmut Weinwurm, Vorstandsvorsitzender der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich. Die Zahl der Beschäftigten bei Bosch in Österreich beträgt im Berichtsjahr 3.366. „Österreich hat sich innerhalb der Bosch-Gruppe als wichtiger F&E-Standort etabliert“, betonte Weinwurm. Rund 200 Millionen Euro oder rund 16 Prozent vom Umsatz flossen im Berichtsjahr bei Bosch in Österreich in Forschung und Entwicklung. Mit Investitionen in Höhe von 32 Millionen Euro hat das Unternehmen im Jahr 2024 in Österreich um 44 Prozent mehr ausgegeben als im Vorjahr. Investiert wurde beispielsweise in die Methanol-Infrastruktur am Halleiner Fertigungsstandort und in den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur am Linzer Engineering-Center. „Wir treiben in Österreich erfolgreich Innovationen voran und gestalten Zukunftstechnologien in Wachstumsfeldern wie Wasserstoff und Elektrifizierung mit“, erklärte der Bosch-Manager.

Wasserstoff und Elektronik

So werden bei Bosch in Österreich vielfältige Wasserstoff-Lösungen für den weltweiten Einsatz entwickelt – von Elektrolyse-Stacks, dem zentralen Element bei der Wasserstoff-Herstellung, bis zu einer neuen Generation von Großmotoren-Einspritzsystemen für alternative Kraftstoffe wie Methanol. Darüber hinaus setzt das Unternehmen in Österreich verschiedene Engineering-Projekte im Bereich der Mobilitätstechnik um – beispielsweise Soft- und Hardwareentwicklung für alle Antriebsarten, vernetzte Mobilitätslösungen und Elektrik/Elektronik-Architekturen in modernen Fahrzeugen sowie sogenannte „SoC“ (Systems on Chip) für Automobil-Radar-Systeme. Die Umsatzentwicklung von Bosch in Österreich war im Vorjahr sektoral unterschiedlich. Der Unternehmensbereich Mobility ist im Geschäftsjahr 2024 aufgrund der rückläufigen Fahrzeugproduktion deutlich hinter dem Vorjahr geblieben. Eine Ausnahme bildet das Aftermarket-Geschäft mit Ersatzteilen, Diagnose- und Werkstatttechnik. Hier erzielte Bosch in Österreich ein erfreuliches Umsatzplus.

Unsichere Prognose 2025

Für das laufende Jahr stellt sich Bosch in Österreich auf ein sehr anspruchsvolles Umfeld mit hohen Unsicherheiten ein – auch was die Folgen zusätzlicher Zölle und möglicher Infrastrukturpakete betrifft. „Zu Jahresbeginn zeichnete sich eine leichte Verbesserungstendenz der Konjunktur in Österreich ab. Seit März werden die wirtschaftlichen Aussichten durch gestiegene Verunsicherung gedämpft. Mit konjunkturellem Rückenwind ist wohl erst 2026 zu rechnen“, sagte Weinwurm. Im ersten Quartal dieses Jahres lag der Umsatz der Bosch-Gruppe auf dem österreichischen Markt unter dem Vorjahresniveau. Für das Gesamtjahr machte das Unternehmen angesichts der vielen Unsicherheiten keine Prognose. Wichtige Wachstumsimpulse verspricht sich das Unternehmen jedenfalls aus der Zusammenarbeit mit Start-ups. Die Bosch-Gruppe kündigte einen neuen Fonds für Wagniskapital an: 250 Millionen Euro stellt Bosch Ventures bereit. Weitere Wachstumsanreize erwartet Bosch in seinem Kerngeschäft Mobility, insbesondere aus Elektromobilität, Wasserstoff und Software.

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