"Die Zukunft ist elektrisch und autonom"

Automobilindustrie
02.02.2022

 
Robert Steinböck, Head of R&D bei Moon Power, einer Tochtergesellschaft der Porsche Holding Salzburg, spricht über den Wandel in der Mobilität, wo wir stehen und wohin es gehen wird.
Robert Steinböck, Leitung Produkt & Innovation

Die E-Mobilitätsplattform "has to be" hat Robert Steinböck zum Gespräch über die Elektromobilität gebeten. Mit ein paar interessanten Ansätzen zu verschiedenen Punkten: 

  • Welche Herausforderungen bringt die aktuelle Mobilitätswende mit sich?

Robert Steiböck: „Die Mobilitätswende bringt vor allem für die Hersteller die Herausforderung des Bauens von neuen Werken bzw. Fertigungsstraßen für E-Fahrzeuge mit sich. Das heißt, die Infrastruktur aufzubauen, um Fahrzeuge zu produzieren, liegt jetzt klar im Fokus. Der Schlüssel des zukünftigen Erfolgs der Automobilbranche liegt in den Batteriesystemen – und trotz aktuell häufiger Veränderungen der EU-Vorgaben zum Verbrenner-Aus können wir davon ausgehen, dass bis 2030 mindestens 30 Prozent aller neu produzierten Fahrzeuge E-Fahrzeuge sein können. Der Volkswagen-Konzern ist mit rund 52 Milliarden Euro Investment in die E-Mobilität sicherlich einer der Hersteller mit dem größten „Commitment“ zur Klimaneutralität. Es ist wichtig die Zellproduktion nach Europa zu holen. Die Volkswagen AG wird dazu eigene Werke aufbauen. Für die Klimaneutralität im Konzern bis 2050 haben wir uns große Ziele gesetzt."

  • Funktioniert die E-Mobilität schon für die breite Masse?

„Jeder, der länger als eine Woche mit einem E-Auto gefahren ist, wird erkennen, dass die E-Mobilität bereits heute alle Bedürfnisse eines Autofahrers erfüllen kann. Die Nachfrage nach E-Autos ist sehr hoch, die Skeptiker nehmen drastisch ab. Fest steht, um neue Kunden zu gewinnen, kann aber auch weiterhin nur über die Schiene der „Überzeugung“ laufen – und mit Verbrennern in Zukunft zu fahren wird finanziell schmerzhaft werden. Allerdings muss mit der steigenden Anzahl an E-Fahrzeugen auch der Ausbau an öffentlichen Ladestationen vorangetrieben werden. Die letzten drei Jahre konnte ich die Entwicklung der Belegung an den Ladesäulen hautnah miterleben. Letztes Jahr im Sommer musste man schon großes Glück haben, auf Anhieb eine freie Schnellladesäule zu finden."

  • Wer ist verantwortlich für den Ladeinfrastrukturaufbau?

„Wenn wir die Klimaerwärmung in den Griff bekommen wollen, müssen sich die Quellen unserer Energie radikal verändern. Energie, die Treibhausgase wie CO2 emittiert, muss in den nächsten Jahren durch sauberen Strom ersetzt werden. Dabei müssen wir weltweit den Anteil des sauberen Stroms von heute ca. 20 Prozent auf 50 Prozent im Jahr 2050 erhöhen. Zusammen mit der Implementierung von Energiesparmaßnahmen und der Modernisierung unserer Energiesysteme. Die Mobilität als Verursacher von beinahe einem Viertel aller Treibhausgasemissionen spielt bei der Transformation eine entscheidende Rolle. Wer verantwortlich für den Aufbau der Ladeinfrastruktur ist, ist eine gute Frage! Das ist ein wenig wie das mit der Henne und dem Ei."

  • Was sind die Herausforderungen beim Aufbau der Ladeinfrastruktur bei Händlern?

„Die Betriebe befinden sich zum Großteil am Stadtrand. Der elektrische Netzanschluss, der vorhanden ist, reicht zum großen Teil nicht aus, um zusätzliche öffentliche Ladesäulen aufzubauen. Intelligente Ökosysteme wie PV und Batteriespeicher, wenn möglich aus gebrauchten Batterien der Fahrzeuge in Verbindung eines innovativen Lastmanagements, sind hier eine wirtschaftliche Lösung. Öffentliche Ladepunkte wiederum brauchen innovative und intelligente Bezahlsysteme, die sich im besten Fall auch gleich mit dem elektrischen Lastmanagement verbinden lassen."

  • Wie schaut die Mobilität der Zukunft für Sie aus?

„Sie ist in jedem Fall elektrisch und sie ist in Zukunft auch autonom – und das wird die gesamte Mobilität gravierend verändern."

Das ganze Interview lesen Sie hier und mehr Informationen zu Moon finden Sie hier.