Expertentalk

Energiewende am Motorensymposium

Motorenbau
03.05.2023

 
Hochrangige Referenten von VW, Bosch und Hyundai sprachen in Wien über die Entwicklung alternativer Antriebe für alle Fahrzeugtypen.
Expertenmeeting am Wiener Motorensymposium: Bernhard Geringer (TU Wien und ÖVK), Thomas Schmall (Technikvorstand der Volkswagen Gruppe), Thomas Pauer (Executive Vice President der Robert Bosch GmbH), Sung-hwan Cho (CEO Hyundai Mobis) (v.l.).
Expertenmeeting am Wiener Motorensymposium: Bernhard Geringer (TU Wien und ÖVK), Thomas Schmall (Technikvorstand der Volkswagen Gruppe), Thomas Pauer (Executive Vice President der Robert Bosch GmbH), Sung-hwan Cho (CEO Hyundai Mobis) (v.l.).

Eines der großen Themen des diesjährigen Internationalen Wiener Motorensymposiums war die Energiewende und deren Folgen für die Automobilindustrie. Faktum ist: Das Thema Nachhaltigkeit stellt eine anhaltende Herausforderung für die Branche dar. Volkswagen-Konzernvorstand Thomas Schmall, Executive Vice President der Robert Bosch GmbH Thomas Pauer, Hyundai Mobis CEO Sung-hwan Cho und Bernhard Geringer, Leiter des Instituts für Antriebe und Fahrzeugtechnik an der Technischen Universität Wien und Vorsitzender des Österreichischen Vereins für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK) sprachen über die Herausforderung der Klimaneutralität. „Wir werden alle technologischen Möglichkeiten brauchen, die uns diesem Ziel näher bringen, und wir sollten einzelne Technologien und Lösungsansätze nicht voreilig ausschließen“, betonte Thomas Pauer, und weiter: „Klimaneutrale Mobilität ist möglich – vorausgesetzt, es gelingt uns, die entsprechende Infrastruktur schnell und großflächig auszubauen.“

Die Frage der Stromquelle

Die Antriebs- und Fahrzeugindustrie hat bereits wichtige Schritte in Richtung Nachhaltigkeit unternommen, indem Alternativen zu fossilen Brennstoffen entwickelt und genutzt werden. Bernhard Geringer, Organisator des Internationalen Wiener Motorensymposiums, dazu: „Es ist falsch anzunehmen, dass Elektrofahrzeuge die Antwort sind, wenn es um eine nachhaltige Transformation geht. Ein Elektroauto mit einer aus Kohlestrom erzeugten Batterie und einem mit Kohlestrom betriebenen E-Motor wird die Umwelt stärker belasten als jeder Benzinmotor.“ Geringer bringt andere Lösungen ins Spiel: „Ein Brennstoffzellenantrieb oder ein Verbrennungsmotor, der mit E-Fuels aus grünem Wasserstoff betrieben wird, haben eine ähnliche Klimabilanz wie ein Ökostrom-Fahrzeug.“ Hyundai Mobis CEO Sung-hwan Cho betonte, dass Innovationen entscheidend sind, um den Wert und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern: „Mobilitätstechnologie ist ein wichtiger Schlüssel, um zur Lösung universeller Probleme wie Klimawandel, Überbevölkerung in Städten und alternder Bevölkerung beizutragen."

VW will an die Spitze

Thomas Schmall, Technikvorstand der Volkswagen Gruppe, verkündete: „Unser Ziel für die Zukunft ist es, Technologieführer in der E-Mobilität zu sein. Deshalb setzen wir auf Skalierbarkeit, wettbewerbsfähige Fertigungstiefe und den weiteren Ausbau unserer internen Kompetenzen.“ Zum VW Hightech-Portfolio gehört unter anderem die Einheitszelle, die ab 2025 produziert wird und neue Maßstäbe in der Batterietechnologie setzen soll. Rund 1.000 Automobil-Expertinnen und Experten aus aller Welt hatten an der Konferenz in Wien teilgenommen. Mehr als 80 Referenten diskutierten Themen wie die Co-Existenz der verschiedenen Antriebssysteme Elektromotoren, Brennstoffzellen und Verbrennungsmotoren sowie der Energieträger E-Fuels, Wasserstoff oder Strom. Eine Reihe von Vorträgen thematisierte Speichersysteme wie Batterien und Wasserstofflösungen. Begleitet wurde das hochkarätige Vortragsprogramm von einer Fachausstellung, auf der die neuesten Technologien und Entwicklungen von Automobilherstellern und Zulieferern vorgestellt wurden.