Schwefel-Akku

Wunderbatterie aus Berlin

11.05.2023

 
Das Schwefelkristall-Batterie-Startup theion verkündet einen technologischen Durchbruch und bezieht mit vergrößertem Team einen neuen Standort in Berlin.
19 Expertinnen und Experten aus zehn Ländern arbeiten an der Schwefelbatterie
19 Expertinnen und Experten aus zehn Ländern arbeiten an der Schwefelbatterie.

Das deutsche Schwefel-Batterie Startup theion will mobile und stationäre Energiespeicher revolutionieren und ha sein Team auf nun 19 Expertinnen und Experten aus zehn Ländern vergrößert. Im Rahmen seiner Expansionsstrategie bezog das Startup zudem einen 1.800 Quadratmeter großen Neubau in Berlins führendem Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof. Auf vier Stockwerken nahe dem Campus der Humboldt Universität zu Berlin wird das theion Team die Entwicklung der Schwefelkristall-Batterien in den kommenden Jahren weiter vorantreiben.

Erfolgreiche Tests

„Nach erfolgreichen Tests mit Knopfzellen haben wir die ersten einlagigen Pouchzellen hergestellt", erklärt Ulrich Ehmes von theion, und weiter: „Das Potenzial unserer Technologie ist enorm - entweder in Kombination mit Lithium für mobile Anwendungen oder mit Natrium für stationäre Speicher.“ Für mobile Anwendungen kombiniert theion eine monolithische Schwefelkathode mit einer modifizierten Lithium-Metall-Anode. Zum Schutz der Kathode vor Polysulfid-Shuttles, der typischen Herausforderung bei Lithium-Schwefel-Batterien, schützt theion den polykristallinen Schwefel in der Kathode mit einer speziellen, leicht aufzutragenden Beschichtung, die den isolierenden Charakter des Schwefels aufhebt. Nächste Entwicklungsschritte sind die Übertragung der Prozessinnovationen von Knopfzellen auf Pouchzellen und der Aufbau von mehrlagigen Pouchzellen zur Erhöhung der Energiedichte der Batterie.

Sinkende Kosten

Für die ersten kommerziellen Zellen strebt theion eine gravimetrische Energiedichte von 500 Wh/kg bei einer Lebensdauer von 500 Ladezyklen an. Auf Basis der aktuellen Materialpreise können mit der neuen Technologie von theion die Kosten auch für kleine Produktionsmengen deutlich gesenkt werden. Hinzu kommt der strategische Vorteil der vollständigen Versorgungsautarkie und damit der Unabhängigkeit von Kathodenaktivmaterial aus Asien. Entsprechende Patente zum Schutz des wichtigsten geistigen Eigentums der Gesellschaft wurden in den vergangenen Monaten erteilt. Weitere Patente befinden sich im Anmeldeverfahren.