Schaeffler: Verbrenner bleiben, Hybride sorgen für Sparpotenzial

IAA
05.09.2019

 
Schaeffler ist überzeugt: Verbrennermotoren werden auch 2030 weit verbreitet sein, Hybride werden aber deutlich an Bedeutung gewinnen. 
Die neueste UniAir-Version ist kompakter und rund 30 Prozent leichter als die Vorgängerversion.
Die neueste UniAir-Version ist kompakter und rund 30 Prozent leichter als die Vorgängerversion.

Die Mobilitätswelt befindet sich im Wandel. Um das Zwei-Grad-Ziel der Pariser Klimakonferenz zu erreichen, ist ein Mix aus rein elektrischen, hybridisierten und umweltfreundlichen verbrennungsmotorischen Antrieben unerlässlich. Schaeffler prognostiziert, dass der Verbrennungsmotor auch in Zukunft eine tragende Rolle spielen wird. Rund 70 Prozent der im Jahr 2030 gebauten Fahrzeuge werden noch immer mit Verbrennungsmotoren ausgestattet sein – 30 Prozent als reine Verbrenner, 40 Prozent als Hybride. Die sukzessive Weiterentwicklung von konventionellen Antrieben ist also unerlässlich. „Mit unseren auf der IAA gezeigten Lösungen ist je nach Motor- beziehungsweise Fahrzeugklasse eine Verbrauchseinsparung von bis zu 15 Prozent zu erzielen“, sagt Matthias Zink, Vorstand Automotive OEM bei Schaeffler. „Wir bieten unseren Kunden viele Hebel, mit der sie die strikten Gesetzesvorgaben erfüllen und die CO2-Emissionen auch im Realbetrieb weiter senken können.“

Variabilität im Ventiltrieb

Schaeffler zeigt auf der IAA erstmals die neueste Version seines vollvariablen Ventilsteuerungssystems UniAir. Das System ist kompakter und um 30 Prozent leichter als die Vorgängerversion. Mit ihm ist eine umfassende Optimierung des Luftpfades im Motor sowie eine maximale Dynamik bei Änderung von Last und Drehzahl möglich. Das System besteht aus einem Modul, das zwischen Nockenwelle und Ventilschaft verbaut ist sowie der zugehörigen Software. Als Partner für die Automobilindustrie unterstützt Schaeffler mit seinem umfangreichen thermodynamischen Know-how seine Kunden bei der bestmöglichen Abstimmung des Systems auf den jeweiligen Motor sowie bei der Auswahl der Betriebsstrategien.

Auslassseitig lässt sich die eRocker-Lösung von Schaeffler einsetzen. Aufgrund der elektromechanischen Aktuierung ist das System unabhängig vom Ölkreislauf des Motors und kann zudem vergleichsweise einfach appliziert werden.

Ein weiteres Highlight zeigt Schaeffler mit dem elektrisch betriebenen Nockenwellenversteller (Electric Cam Phasing, ECP). Die drehzahl- und temperaturunabhängige schnelle Verstellung erlaubt die optimale Einstellung der Ventilsteuerzeiten im gesamten Betriebs- und Temperaturbereich, was zunehmend bei der Hybridisierung eine große Rolle spielt. Denn in einem Hybridfahrzeug wird der Verbrennungsmotor um ein Vielfaches häufiger gestartet als bei einem herkömmlichen Verbrenner. Der elektrisch betriebene Nockenwellenversteller sorgt dafür, dass dieser Startvorgang schnell, effizient und vor allem aber vibrationsarm erfolgt.

48-V-Hybridisierung

Die Hybridisierung entlastet und unterstützt den Verbrennungsmotor und sorgt zusammen mit der Rekuperation der Bremsenergie für einen besseren Gesamtwirkungsgrad des Systems. Auf der IAA zeigt Schaeffler unter anderem die 48-V-Hybridisierung mittels eines Riemen-Starter-Generators, mit der eine erhebliche Reduzierung von Kraftstoffverbrauch und Emissionen von fünf bis sieben Prozent möglich ist. Eine solche Lösung ermöglicht einen komfortablen und effizienten Start-Stopp-Betrieb des Motors und kann auch auf Boost-Betrieb ausgelegt werden.