Ladetechnologie

Strom tanken beim Fahren

14.06.2022

 
Auf der Rennstrecke „Arena del Futuro“ in Italien demostrierte Stellantis, wie sich Elektrofahrzeuge kabellos aufladen lassen, während sie über speziell ausgestattete Fahrspuren fahren.
Teststrecke mit Induktionsschleifen
Teststrecke mit Induktionsschleifen

Im Rahmen eines Pilotprojektes testete Stellantis die DWPT-Technologie (Dynamic Wireless Power Transfer) - ein System von Leiterschleifen, die unter dem Asphalt verlegt werden und elektrische Energie direkt an Pkw, Lkw und Busse übertragen. Die in den Fahrzeugen montierten Empfänger übertragen die von der Straßeninfrastruktur kommende Energie direkt auf den Elektromotor, vergrößern damit die Reichweite des Fahrzeugs und schonen gleichzeitig die Fahrzeugbatterie. Das Pilotprojekt von Stellantis und den anderen beteiligten Partnern wird von A35 Brebemi koordiniert, einem zu dem globalen Verkehrsinfrastrukturbetreiber Aleatica gehörenden Unternehmen, das sich auf nachhaltige, innovative Mobilitätslösungen konzentriert.

Größere Reichweite

„Derartige gemeinsame Projekte sind spannende Schritte auf dem Weg zu einer längeren Batterielebensdauer, größerer Reichweite, höherer Energieeffizienz, kleinerer Batteriegröße, herausragender Leistung, weniger Gewicht und geringeren Kosten“, sagt Anne-Lise Richard, Head of Global e-Mobility Business Unit, Stellantis. Die Tests auf der Arena del Futuro belegen, dass beispielsweise der mit einem Induktionsstrom-Empfänger ausgestattete Fiat 500 Elektro mit typischer Autobahngeschwindigkeit fahren kann, ohne die in seiner Batterie gespeicherte Energie zu verbrauchen. Die Tests zeigen ebenfalls, dass die Effizienz des Energieflusses vom Asphalt zum Auto mit der typischen Effizienz von Schnellladestationen vergleichbar ist, so dass der Fahrer zum Aufladen nicht einmal anhalten muss. Darüber hinaus belegen Messungen der Magnetfeldstärke, dass es keinerlei negative Auswirkungen auf den Fahrer und andere Fahrzeuginsassen oder Fußgänger gibt.

Effizienter Gleichstrom

Die „Arena del Futuro“ wird mit Gleichstrom (DC) angetrieben, was mehrere Vorteile bietet:

  • Verringerung der Leistungsverluste bei der Energieverteilung.
  • Gewährleistung einer direkten Integration mit erneuerbaren Energiequellen ohne die Notwendigkeit, Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln.
  • Im Unterschied zur AC-Stromverteilung können dünnere Kabel verwendet werden, mit offensichtlichen Vorteilen in Bezug auf Verpackung, Gewicht und Schwingungsbelastung.
  • Möglich ist die Verwendung von Aluminiumkabeln, die im Vergleich zu Kupfer nur die Hälfte kosten und im Rahmen der Kreislaufwirtschaft einfach recycelt werden können.

Laut Stellantis soll die DWPT Technologie Kunden den Zugang zur Elektromobilität erleichtern und eine konkrete Antwort auf die Anforderungen der Dekarbonisierung und der ökologischen Nachhaltigkeit im Mobilitätssektor geben. Bereits im Vorjahr hat das „Time Magazine“ das induktive Ladesystem für die Straße in der „Arena del Futuro“ als eine der 100 wichtigsten Erfindungen des Jahres ausgezeichnet.