Talfahrt im Teilehandel

„Noch vor 15-20 Jahren war Osteuropa ein Schlaraffenland für den Österreichischen Teilehandel, heute zahlen wir dafür die Zeche“, sagt Wolfgang Dytrich, Vorsitzender im Fachausschuss Ersatzteile im Bundesgremium des Fahrzeughandels. Denn heute liefern die Osteuropäer gleichwertige Ersatzteile direkt in die österreichischen Werkstätten – just in time und konkurrenzlos günstig. Der Hintergrund: Die Einkaufspreise werden von den Herstellern an die niedrigere Kaufkraft in den Ostmärkten angepasst, und auch die Personalkosten von Mitarbeitern und Zustellern sind deutlich geringer. VFT Obmann Walter Birner berichtet, dass die Umsätze in einzelnen Segmenten seines Großhandelsunternehmens daher in den letzten drei Jahren um rund 30 Prozent geschrumpft sind. Seine Forderung: „Die Ersatzteil-Vorherrschaft der Hersteller muss gekippt werden, denn jeder Tag ohne Öffnung ist eine vom Verbraucher bezahlte Zusatzrendite für die Autobauer.“ Außerdem sollten die Reparaturklausel im Designschutz gelöst werden und die Datenschnittstelle der Fahrzeuge für alle Automobil-Dienstleister geöffnet werden. Walter Birner: „Wir brauchen einen vom Hersteller nicht überwachten und bidirektionalen Echtzeitzugriff auf das Fahrzeug, seine Daten und Funktionen.“ Das Gegenargument der unzureichenden Abschirmung vor unbefugtem Zugriff lässt er nicht gelten: „Das ist technisch ohne weiteres lösbar.“