Audi A3: Fehler im Steuergerät

07.01.2017

Ein sieben Jahre alter Audi A3 verweigert mit Einbruch der kalten Jahreszeit seinen Dienst. Zuerst steht der Dieselpartikelfilter unter Verdacht, doch der wahre Täter versteckt sich tatsächlich an unvermuteter Stelle.

Es muss nicht immer gleich ein Austausch sein. Auch elektronische Bauteile können mechanische ­Defekte haben, die sich reparieren lassen.

Eine junge Mutter aus Wien nützt ihren Audi A3 1,9 TDi, Baujahr 2009, hauptsächlich für Kurzstrecken – einkaufen, die Kinder in die Schule bringen et cetera. Als die kalte Jahreszeit beginnt, zeigt sich der treue Alltagsbegleiter plötzlich unwillig und verweigert eines Tages nach mehreren vergeblichen Startversuchen völlig seinen Dienst. Fazit: Das Auto wird abgeschleppt und landet in der Werkstatt von Georg Ringseis, Spezialist für die Behebung von Schäden an der Fahrzeugelektrik.

Die erste Vermutung des Fachmannes: Nachdem der Audi bereits 108.000 Kilometer auf dem Tacho hat und kaum auf der Autobahn oder Landstraße bewegt wurde, hatte der Dieselpartikelfilter keine Gelegenheit zur Regeneration. Auch die im Fehlerspeicher abgelegte Meldung weist darauf hin, dass der DPF bereits über die Grenze seines Aufnahmevermögens verrußt und daher verstopft ist. Für diesen Fall empfiehlt der Hersteller den Austausch des Partikelfilters, da dieser selbst durch eine Regenerationsfahrt nicht mehr zu retten sei. Ein Diagnosekrimi nimmt seinen Lauf.

▶ Georg Ringseis will der Kundin die hohen Kosten eines Partikelfilteraustauschs ersparen und lädt zunächst die von den Startversuchen ausgelaugte Batterie wieder auf. 

▶ Außerdem tauscht er den Differenzdrucksensor inklusive Zuleitung aus, der sich in ähnlich gelagerten Fällen als Fehlerquelle erwiesen hat. Tatsächlich lässt sich der Fehler im Speicher löschen und der Turbodieselmotor springt problemlos an.
 
▶ Sicherheitshalber unternimmt Ringseis noch eine Regenerationsfahrt auf der Autobahn, um eventuelle Rückstände im Dieselpartikelfilter freizubrennen, und gibt den funktionstüchtigen Audi schließlich der Kundin wieder zurück. 

▶ Bereits am nächsten Tag klopft diese wieder an das Werkstatttor – der Audi will schon wieder nicht anspringen. Ringseis kommt der Verdacht, dass der Defekt mit der Umgebungstemperatur zusammenhängen könnte. Denn der Audi war, nachdem er die Nacht in der geheizten Werkstatt verbracht hatte, am nächsten Morgen problemlos angesprungen.

▶ Ein ungewöhnlicher Test bringt die Gewissheit: Ringseis richtet einen Heißluftföhn auf das Motorsteuergerät, und siehe da, plötzlich lässt sich der Motor auf Anhieb starten. Um der Kundin den teuren Austausch des Motorsteuergerätes zu ersparen, schickt es Ringseis zur Firma Grüpol in Wien-Währing, die sich auf die Reparatur von Fahrzeugelektronik spezialisiert hat.

▶ Tatsächlich kann das MSG repariert werden und funktioniert nach dem Einbau tadellos – auch bei Wintertemperaturen. Fazit: Der Fall konnte zur Freude der Kundin kostengünstig gelöst werden – ein Austausch der möglicherweise defekten Bauteile wäre viel teurer gekommen. 

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