Peugeot 307: Der überlastete DPF

Diagnosekrimi
27.03.2017

 
Ein zwölf Jahre alter Peugeot 307 leidet plötzlich unter unerklärlichem Leistungsverlust – wie das Opfer eines heimtückischen Giftattentates. In der Werkstatt meint man, den Fehler schnell gefunden zu haben, doch dies stellt sich bald als Irrtum heraus.

Der kompakte Franzose, Baujahr 2005, hat erst 134.000 Kilometer auf dem Buckel und gehört dank guter Pflege und regelmäßig durchgeführter Services noch lange nicht zum alten Eisen. Umso schmerzlicher für den Fahrzeugbesitzer, als sein Auto eines Tages von einer seltsamen Müdigkeit und Antriebslosigkeit befallen wird. Am Armaturenbrett leuchtet die Warnung auf, dass der Partikelfilter verstopft sei.

Zu den Symptomen gesellt sich noch übertrieben starker Durst nach dem Diesel­additiv, das dem Treibstoff automatisch zwecks Filterregeneration beigemischt wird. Ein Werkstattbesuch wird daher unvermeidlich, und ein weiterer Diagnosekrimi nimmt seinen Lauf.

▶ Die Überprüfung zeigt, dass der DPF stark mit Ruß beladen ist. Die Regenerationsphase wird ­daher manuell eingeleitet.

▶ Danach wird der Fehlereintrag gelöscht und ein Ölwechsel vorgenommen. Das Problem scheint ­behoben.

▶ Kurze Zeit später wird der Peugeot mit den ­gleichen Symptomen wieder in die Werkstatt ­gebracht. Diesmal wird der DPF ausgebaut und ­manuell ­gereinigt. Anschließend wird das gesamte System überprüft. Fazit: kein weiterer Mangel festzustellen.

▶ Wenige Tage danach wird der Peugeot zum dritten Mal von seinem mittlerweile etwas ungehaltenen Besitzer in die Werkstatt gebracht. Diesmal nehmen die Kfz-Techniker zusätzlich zum Einspritzsystem auch das Dieseladditivsystem unter die Lupe. Als Diagnosegerät kommt das AVL Ditest MDS 188 mit der Software XDS 1000 an Bord zum Einsatz.

▶ Nach sorgfältiger Kontrolle der Messwertliste erscheint auf dem Bildschirm eine Meldung, welche die Werkstatt­detektive schließlich auf die richtige Spur bringt: Das System meldet, dass der Tankdeckel geöffnet sei, was aber augenscheinlich nicht der Fall ist.

▶ Offensichtlich ist der im Tankstutzen untergebrachte Sensor defekt und zeigt permanent einen geöffneten Tankdeckel an. Die Folge: Das ganze System spielt ­verrückt und spritzt zu viel Additiv für die Regeneration ein, was den DPF stark belastet.

▶ Die Kfz Techniker erneuern den Sensor, löschen den angezeigten Fehler, und der Peugeot funktioniert wieder einwandfrei. Fall gelöst.