DAT Report

Das DAT-Barometer lässt etwas Optimismus zu

Neuzulassungen
23.02.2022

 
Der DAT-Barometer für Februar 2022 zeigt der Branche einerseits schwierige Rahmenbedingungen auf, anderseits lässt sich aber auch leichter Optimismus ableiten. Und ein Trend bestätigt sich mehr als eindeutig!
DAT Barometer Wertentwicklung Trend

Das Autojahr 2022 steht unter turbulenten Vorzeichen: Die Lieferschwierigkeiten auf dem Neuwagenmarkt werden ebenso ein Thema bleiben wie Elektrifizierung – mit all ihren Herausforderungen für Kfz-Händel, Werkästten, Endverbraucher, Infrastruktur und Automobilindustrie. Aus Sicht der Zulassungszahlen und Ummeldungen ist das Jahr 2022 verhalten positiv gestartet. Die Neuzulassungen liegen fast neun Prozent über dem Vorjahresmonat, der Gebrauchtwagenmarkt entwickelt sich mit einem Plus von knapp sechs Prozent (Achtung: das DAT-Barometer bezieht sich auf Deutschland). Speziell der Gebrauchtwagenmarkt läge deutlich stärker im Plus, wenn es mehr Gebrauchtwagen gäbe. Das macht sich besonders bei den Fahrzeugwerten, aber auch bei den Standtagen bemerkbar: Die Werte der dreijährigen Gebrauchtwagen liegen auf Rekordhöhe, und bei den Standzeiten (besonders bei Dieselfahrzeugen) setzt sich die kürzere Verweildauer auf den Plätzen der Händler fort.

2022 - ein Übergangsjahr

In der Rückschau auf die beiden Corona-Jahre 2020 und 2021 waren die Schwankungen am Neu- und Gebrauchtwagenmarkt – bedingt durch Lockdowns und den damit verbundenen schwierigen Voraussetzungen wie beispielsweise geschlossenen Zulassungsstellen – sehr deutlich sichtbar. 2022, so sieht es derzeit aus, wird als Übergangsjahr für alle Beteiligten vermutlich kein einfaches Autojahr werden, verhaltener Optimismus sei aber geboten. Besonderen Fokus sollte man bei der Analyse des Markts jedoch auf die getrennte Betrachtung von Bestand, Neuzulassungen und Ummeldungen (Gebrauchtwagenmarkt) legen: Speziell bei den alternativen Antriebsarten sind die Neuzulassungen – gepusht durch Prämien und Steuervorteile – wesentlich stärker elektrifiziert als der Gebrauchtwagenmarkt oder der Bestand mit seinen rund 48 Millionen Pkw.

Erfreuliche Details

Beim Handel hat sich bereits Anfang 2021 eine Veränderung bemerkbar gemacht: Gebrauchte Diesel standen erstmals wieder kürzer als Benziner. Noch 2019 lagen die Standzeiten der Diesel deutlich über denen der Benziner, 2020 hat sich die Lage etwas entspannt, und 2021 sowie im Januar 2022 waren die Diesel-Gebrauchtwagen deutlich stärker nachgefragt als Benziner. Die Gründe hierfür sind vielfältig. So können das knappe Angebot an Diesel-Pkw insgesamt oder die hohen Benzinpreise für eine stärkere Nachfrage bei Dieselfahrzeugen sorgen. Derzeit steht ein Diesel-Gebrauchtwagen 77 Tage, ein Benzin-Gebrauchtwagen 89 Tage, bevor er verkauft wird.

Nach dem Neustart im Jahr 2022 konnte der Handel seine Gebrauchtwagen erneut zu deutlich höheren Preisen verkaufen. Mit 64,5 Prozent des ehemaligen Listenneupreises (drei Jahre alte) bei Benzinern und 62,3 Prozent bei Dieseln lagen beide Werte nochmals über dem Vorjahr. Der Trend der gestiegenen Preise hat sich bereits seit dem 2. Halbjahr 2021 abgezeichnet. Die Situation auf dem Neuwagenmarkt (lange Lieferzeiten, Halbleitermangel) macht sich weiterhin auf dem Gebrauchtwagenmarkt bemerkbar, hinzu kommt die weiterhin knappe Ware aufgrund der nicht getätigten Neuzulassungen aus den Vorjahren. 

Im Langzeittrend werden die seit der Diesel-Krise variierenden Gebrauchtfahrzeugwerte je nach Kraftstoffart sichtbar. Im Jahr 2017 entfernten sich Werte von Diesel- und Benzingebrauchtwagen um beinahe fünf Prozentpunkte voneinander. Während der Jahre 2018 und 2019 konnte eine parallele Entwicklung mit diesem Abstand beobachtet werden. Mit Beginn der Corona-Pandemie und der hohen Nachfrage nach Gebrauchtwagen begannen sich diese beiden Wertniveaus wieder anzugleichen – bei gleichzeitigem Anstieg auf Rekordhöhen. Somit bestätigt sich der Trend eindeutig: Der Gebrauchtwagenmarkt ist auf einem Rekordhoch.