Leistungssteigerung

PS-Boom trotz Klimadebatte

Automobil
10.08.2022

 
Eine Studie der Wiener Städtischen zeigt: In den letzten zehn Jahren ist die durchschnittliche PS-Stärke in Österreich um fast ein Fünftel gestiegen.
PS Bolide
Audi TT

Steigendes Umweltbewusstsein und die Klimadebatte lassen zwar die Anzahl von E-Pkws ansteigen, gleichzeitig nimmt aber auch die durchschnittliche Leistung der Fahrzeuge zu. So liegt die durchschnittliche PS-Stärke aktuell bei 123 PS, während der österreichweite Schnitt im Jahr 2012 noch bei rund 104 PS lag. Das entspricht einer Steigerung von 18,5 Prozent in den vergangenen zehn Jahren, zeigen die Daten der Wiener Städtischen Versicherung. „Weder die Klimadebatte noch die Corona-Pandemie konnten diese Entwicklung bremsen. Der Sicherheitsaspekt mit schwereren und damit PS-stärkeren Autos steht bei Österreicherinnen und Österreichern weiter im Vordergrund“, sagt Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung.

Regionale Unterschiede

„Ein Blick auf die Bundeslandkarte zeigt deutlich: Salzburg, Wien und Vorarlberg sind die PS-Hochburgen in Österreich“, führt Doris Wendler aus. Salzburger und Wiener fahren mit durchschnittlich 129,6 bzw. 129,1 PS die stärksten Autos in Österreich, dicht gefolgt von den Vorarlbergern mit 128,9 PS. Schlusslichter sind die Nieder- und Oberösterreicher, die durchschnittlich mit 117,8 bzw. 116,3 PS-starken Boliden unterwegs sind. Das war nicht immer so. Ein Blick zurück zeigt, dass zwar die Wiener und Vorarlberger schon im Jahr 2012 die stärksten Autos auf Österreichs Straßen lenkten, allerdings rangierten die Kärntner am Ende des Bundesländer-Rankings mit einem Wert von unter 100. Ein Kriterium eint aber alle Bundesländer: Die durchschnittliche PS-Leistung steigt immer weiter an. Im Vergleich verzeichnet Salzburg den größten Zuwachs. Dort erhöht sich die Leistung um 21,7 Prozent, dicht gefolgt von Tirol (21,5 Prozent) sowie Kärnten, der Steiermark und Niederösterreich. Auch hier liegt Oberösterreich an letzter Stelle.

CO2-Emissionen steigen

Während die durchschnittlichen CO2-Emissionen zwischen 2012 und 2019 von 155 g/km auf 140 g/km zurückgegangen sind, stiegen diese in den letzten zwei Jahren wieder marginal auf 142 g/km an. Da der Wiener Städtischen umweltschonende Mobilität ein großes Anliegen ist, gibt es für schadstoffarme Fahrzeuge großzügige Prämien-Rabatte. „Klima- und umweltbewusste Autofahrerinnen und Autofahrer werden bei uns mit dem Klimabonus in der Kfz-Haftpflichtversicherung belohnt. Mit einem Ausstoß von unter 141 g/km beginnt das Sparen – je nach Ausstoß reduziert sich die Prämie zwischen zehn und 20 Prozent. Bei einem reinen Elektroauto spart man in jedem Fall 20 Prozent bei der Prämie“, sagt Wendler.