Gebrauchtwagenmarkt

So viel kostet ein durchschnittlicher Gebrauchtwagen

Gebrauchtwagen
02.06.2022

 
Nach einer kurzen Verschnaufpause erreichten die Preise für österreichische Gebrauchtwagen im Mai schon wieder ein neues Allzeithoch. Der Durchschnittspreis ist mittlerweile beeindruckend – im Vergleich zu Deutschland aber sogar noch günstig.

Durchschnittlich 25.569 Euro müssen Autokäufer aktuell für den Gebrauchtwagen in Österreich ausgeben. Das sind um 1,25 Prozent oder rund 300 Euro mehr als noch im April, wie aus dem aktuellen AutoScout24 Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) hervorgeht. Im Vergleich zum Mai 2021 müssen Autokäufer in Österreich aktuell im Schnitt um 17,5 Prozent mehr für gebrauchte Autos zahlen.

Ein neues Allzeithoch

 „Nach permanenten Preisanstiegen hatten sich die Preise im März und April etwas eingependelt, allerdings haben im Mai die Preise nicht nur erneut angezogen, sie haben sogar ein neues Allzeithoch erreicht“, sagt Alexander Vysek, Head of Sales bei AutoScout24 in Österreich.

Die Preise für Gebrauchtwagen stiegen innerhalb der Fahrzeugsegmente SUV und Geländewagen mit 2,1 Prozent am stärksten, der Durchschnittspreis beträgt hier derzeit 33.097 Euro. Vans und Kleinbusse wurden im Mai um durchschnittlich 22.524 Euro angeboten und stiegen um 1,3 Prozent. Die Oberklasse legte um bis zu 1,4 Prozent zu und pendelt sich preislich bei 60.115 Euro ein. Für Autos der oberen Mittelklasse sind derzeit 29.772 Euro zu bezahlen, die Mittelklasse liegt bei 24.705 Euro und die Kompaktklasse wird um 19.552 Euro angeboten. Der durchschnittliche Kleinwagen liegt aktuell bei 14.534 Euro und hat damit neben Sportwagen als einziges Fahrzeugsegment einen leichten Preisrückgang von rund 1 Prozent verzeichnet. Sportwägen wurden um 4 Prozent mehr nachfragt und liegen preislich bei im Schnitt 61.235 Euro, das ist ein Minus von 3,3 Prozent gegenüber dem April.

Auch beim Blick auf die Preisentwicklung in den Alterssegmenten stehen die Zeichen auf Verteuerung, vor allem bei den Gebrauchten bis zu 5 Jahren, die bis zu 3 Prozent teurer wurden. Für Autos, die zwischen 5 und 10 Jahre alt sind, mussten Verbraucher im Mai nur geringfügig tiefer in die Tasche greifen: Um 1,2 Prozent steigen die Preise in dieser mittleren Alterskategorie auf 20.535 Euro. Autos zwischen 10 und 20 Jahren (9.959 Euro) wurden ebenfalls um 1,3 Prozent teurer. Leichte Preisrückgänge verzeichnen Oldtimer (27.339 Euro) mit einem Minus von 1,3 Prozent sowie Youngtimer (8.461 Euro) mit minus 1,2 Prozent

Deutscher Durchschnittspreis ist noch höher

Unterdessen hat die Gebrauchtwagenplattform mobile.de praktisch zeitgleich Marktdaten für Deutschland präsentiert. Laut deren Autobarometer kletterte der Durchschnittspreis für Gebrauchtwagen in Deutschland erstmals auf 32.000 Euro. Das entspricht einem Preisanstieg von 26,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. 

Während Kleinwagen mit durchschnittlich 17.493 Euro auf einem fast identischen Niveau zum Vormonat April angeboten wurden, stieg der Preis für Fahrzeuge der Oberklasse im Mai von 75.932 Euro auf 76.720 Euro (plus 1 Prozent). Einzig im Segment Sportwagen verzeichnete mobile.de, Deutschlands größter Fahrzeugmarkt, einen Preisrückgang auf durchschnittlich 80.161 Euro (minus 1,7 Prozent).

Im Mai wurden Vans, Geländewagen und SUVs wieder vermehrt angeboten. Die Anzahl an Inseraten für die geländegängigen Riesen stieg jeweils um 2,8 Prozent, für Vans sogar um 7 Prozent. „Lieferengpässe und Produktionsrückgänge wirken sich auch auf den Gebrauchtwagenmarkt aus, weshalb das Angebot in den letzten Monaten insgesamt gesunken ist“, sagt Martin Fräder, Head of Sales bei mobile.de. „Das Angebotswachstum in einzelnen Segmenten, wie beispielsweise bei Vans und SUVs, ist ein positives Zeichen für den Markt.“

Wieder mehr Standtage

Mit durchschnittlich 77,4 Tagen warteten Gebrauchtwagen im Mai zwar wieder länger auf einen neuen Besitzer (plus 6,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat), im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die Standtage jedoch deutlich gesunken (minus 21,4 Prozent). Den größten Rückgang im Vorjahresmonatsvergleich verzeichneten Minis mit 67,4 Tagen (minus 30,6 Prozent). Überdurchschnittlich lange standen im vergangenen Monat Geländewagen (plus 7,4 Prozent) und Fahrzeuge der oberen Mittelklasse (plus 8,2 Prozent) bei den Händlern.