Elektromobilität

Gebrauchte E-Autos: Eintausch und Zukauf

Gebrauchtwagen
07.05.2024

Von: Peter Pellkofer
Peter Pellkofer, Gebrauchtwagen-Absatzberater mit langjähriger Erfahrung, gibt Tipps für ein florierendes Gebrauchtwagengeschäft 2024.
Peter Pellkofer ist Gebrauchtwagen-Absatzberater mit langjähriger Erfahrung.
Peter Pellkofer ist Gebrauchtwagen-Absatzberater mit langjähriger Erfahrung.

Das erfolgreiche Gebrauchtwagengeschäft hat schon immer von guten Marktkenntnissen profitiert. Die aktuelle Marktlage für gebrauchte Elektrofahrzeuge ist eher unübersichtlich und schwierig einzuschätzen. Das hat mehrere Ursachen. Zum einen sind es die Hersteller und Importeure, die den Absatz von neuen vollelektrischen Autos ohne Vorankündigungen mit Preis-Aktionen an die Nachfrage anpassen. Und dann sind da auch noch neue, sehr erfolgreiche Marktanbieter dazu gekommen. Allein BYD mischt da ordentlich mit. Zum andere sind es die gebrauchten vollelektrischen Fahrzeuge, die in der technischen Entwicklung nicht mehr auf dem neusten Stand sind. Als Beispiel ist die einphasige Aufladung zu nennen, die auch keinen Supercharger verträgt, aber auch die deutlich schwächeren Batterieleistungen der älteren Gebrauchtwagen. Für den Gebrauchtwagen-Handel bedeutet das daher: VORSICHT beim Einkauf. Hier ein paar wichtige Tipps dazu:

  • Kein Ankauf ohne SOC-Test (State of Health Überprüfung, beispielsweise von Aviloo).
  • 3 phasige Aufladungen mit mind. 88 KW Batterieleistungen haben bessere Absatzchancen.
  • Junge Vorführwagen aus dem Markenhandel können echte „Schnäppchen“ sein.
  • Importe aus EU Ländern sind Nova befreit. Da kann man sein Sortiment auffrischen.
  • Ein geringeres Problem sind höhere oder hohe Kilometerleistungen. Die Akkus sind auf Langlebigkeit gebaut.
  • Plug in Hybride haben eine solide Nachfrage und sind praxiserprobt. Ihr Vorteil ist, dass sie zu Hause an der Steckdose aufgeladen werden können.

Die markengebundenen Händler müssen vor allem die Neuwagenpreise genau beobachten. Es gibt Beispiele, dass bei Vorführwagen der Marktpreis um bis zu 40 Prozent in den Keller gefallen ist, weil bessere Neuwagen zu günstigeren Preisen verkauft werden. Da drohen herbe Verluste. Besser sind da die Kollegen aus dem reinen GW-Handel dran. Die Preisstörungen durch Marketingaktionen der Hersteller und Importeure sind zwar auch hier nicht vorhersehbar, doch kann man in diesen Fällen auf E-Autos von anderen Herstellen ausweichen. Da sind wiederum gute Marktkenntnisse von entscheidendem Vorteil.

Garantien beachten

Besonders sollte man auf die Hersteller-Garantien achten. Es gibt Garantien über 7, 8 und sogar 10 Jahre auf die sehr teuren Akkus. Was man beim Eintausch oder Zukauf nicht so genau prüfen muss, sind die Bremsen. Durch das Charging bzw. die Rekuperation müssen E-Fahrzeuge deutlich weniger gebremst werden. Die Kilometerleistungen von Bremsen sind daher mindestens 50 % höher als beim Verbrenner.