„Profiprodukte sind wirklich nur für Profis“

Liqui Moly
19.05.2021

 
Im Interview sprechen wir mit Dieter Otto, Autopflegespezialist bei Liqui Moly, über die Unterschiede zwischen Consumer- und Profiprodukten im Alltag.
Dieter Otto, Autopflegespezialist bei Liqui Moly
Dieter Otto, Autopflegespezialist bei Liqui Moly

Herr Otto, bei Autopflegeprodukten gibt es Endkonsumenten- und Profiprodukte. Worin liegt der Unterschied? 

Dieter Otto: Profiprodukte sind wirklich nur für Profis. Sie sind auf einem höheren Niveau, nicht nur bei der Wirksamkeit, sondern auch bei der Anwendung. Mal eben mit einem alten Unterhemd polieren ist da nicht. Bei der Verarbeitung muss man sich präzise an die Vorgaben halten, man braucht die richtigen Werkzeuge und auch die richtigen Örtlichkeiten. Wenn eine staubfreie Umgebung nötig ist, muss man dafür eben in eine Lackierkabine. Und die Anwendung benötigt mehr Zeit. Richtig gemacht, erhält man ein tolles Ergebnis, das auch lange Bestand hat. Durch die hohen Anforderungen ist der Einsatz von Profiprodukte aber auch fehleranfällig. Und wer hier etwas falsch macht, dessen Fehler sind noch lange auf seinem Auto sichtbar. Wir führen aktuell nur Produkte für Endverbraucher.

Teils gibt es enorme Preisunterschiede bei augenscheinlich "ähnlichen" Produkten. Woher kommt der Preisunterschied? Gibt es große Qualitätsunterschiede bei den Inhaltsstoffen?

Das liegt oft an dem unterschiedlichen Leistungs- und Einsatzspektrum. Nehmen wir als Beispiel unseren Scheibenreinigerschaum. Der ist teurer als irgendein Scheibenreinigerschaum für den Einsatz im Haushalt. Dafür kann er auch mehr als staubiges Glas zu säubern. So entfernt er Silikonrückstände, wie es beim Einbau einer neuen Scheibe gemacht werden muss. Deswegen ist es grundsätzlich auch keine gute Idee, Haushaltsprodukte in der Werkstatt einzusetzen – dafür sind sie schlichtweg zu leistungsschwach. Umgekehrt geht es aber schon. Ein anderes Beispiel: Unsere Glanzpolitur ist teurer als unser Polieren & Wachs, obwohl beides Polituren sind. Das liegt an der speziellen Rezeptur der Glanzpolitur, die in der Lage ist Hologramme zu beseitigen. 

Woran erkennt man Qualitätsunterschiede bei Pflegeprodukten bzw. was zeichnet ein gutes Pflegeprodukt aus? 

Das ist in der Tat sehr schwierig und für Laien noch viel mehr. Es gibt keine Industriestandards, keine Mindestanforderungen und keine Qualitätsstufen. Selbst der ein oder andere Test in Autozeitschriften ist aus technischer Sicht problematisch. Natürlich kann der Preis einen Hinweis liefern, aber nicht jede teure Politur liefert automatisch auch ein Spitzenergebnis.

Ist das Autopflegeproduktegeschäft ein Wachstumsmarkt? 

Für uns auf jeden Fall. Unsere Autopflegelinie umfasst rund 60 Produkte. Diese rücken wir dieses Jahr stärker in den Vordergrund. Darin sehen wir noch großes Potenzial.