Diagnosetechnik

Lauschangriff auf Fahrzeug-Fehler

Werkstatt
15.03.2023

 
Das System "Vehicle-to-Maintenance" kann mit zwei Mikrofonen und einer Auswerte-Einheit unter dem Fahrzeugboden Störgeräusche erkennen.
Detektor für Störgeräusche
Detektor für Störgeräusche

Das im US Bundesstaat Delaware ansässige Unternehmen V2M will mit seinem System „Vehicle-to-Maintenance“ Fehler an Motor und Fahrwerk aufspüren, bevor sich diese zu schweren Defekten entwickeln. Dazu analysieren zwei Mikrophone, die unten am Fahrzeugboden angebracht sind, die Geräusche der Bremse oder anderer Bauteile im Auto. Auf diese Weise lassen sich Defekte exakter als mit herkömmlichen Onboard-Sensoren lokalisieren. Die Geräusche werden digitalisiert und an die Auswerteeinheit, die ebenfalls am Fahrzeugboden montiert ist, weiter geleitet. Eine Künstliche Intelligenz ordnet die Geräusche dann bestimmten Schäden zu und schlägt im Fall des Falles Alarm. Werden Probleme erkannt, wird der Besitzer des Fahrzeugs und/oder sein Mechaniker über eine App und ein über das Internet zugängliches Dashboard benachrichtigt.

Potenzielle Gefahren

Warnungen könnten laut dem Hersteller auch an Fahrzeughersteller, Flottenbetreiber und an das vorhandene Onboard-Diagnosesystem des Fahrzeugs gesendet werden, das in bestimmten Fällen reagieren kann, etwa durch Drosselung der Geschwindigkeit, wenn ein sich ankündigender Schaden bei höherem Tempo potenzielle Gefahren mit sich bringt. V2M ist sowohl für den Einsatz in Verbrennungs- als auch in Elektrofahrzeugen vorgesehen. Der aktuelle Prototyp wurde in einer Tesla-Limousine getestet. Bis Juni dieses Jahres soll eine marktreife Version verfügbar sein. Das Unternehmen führt eigenen Angaben nach bereits Gespräche mit Automobilhersteller Ferrari, der das System als Serienausstattung in seine Fahrzeuge aufnehmen will.