Schadensfall

Reparaturkosten über 600-Euro-Grenze

Versicherung
26.04.2023

 
Laut CG Car-Garantie Versicherungs-AG sind die durchschnittlichen Reparaturkosten für garantiepflichtige Schäden erstmals auf über 600 Euro gestiegen.
Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender CarGarantie
Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender CarGarantie

Jahr für Jahr wertet der Versicherungs- und Kundenbindungs-Spezialist CarGarantie seinen Bestand an dokumentierten Schadenfällen aus, um die durchschnittlichen Reparaturkosten zu ermitteln. Im Vergleich zum Vorjahr sind die durchschnittlichen Reparaturkosten 2022 noch einmal um mehr als 20 Euro von 596 auf 618 Euro pro Schaden angezogen. Innerhalb von nur fünf Jahren sind die Kosten damit um mehr als 100 Euro gestiegen. Gründe dafür sind unter anderem die weitreichenden wirtschaftlichen Störungen durch die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Unterbrechungen in der Lieferkette, aber auch der anhaltende Krieg in der Ukraine, der den Fluss von Rohstoffen und Komponenten beeinträchtigt und die Energiepreise und die Inflation in die Höhe treibt.

Motor am teuersten

Die teuerste Komponente bei Gebrauchtwagen ist nach wie vor der Motor: Im Vergleich zum Vorjahr (23,4 %) stieg sein Anteil an der Schadenregulierungssumme 2022 auf 23,9 %. Auch bei den Neuwagen liegt er in diesem Jahr mit 19,8 % auf Platz 1, nachdem er im Vorjahr (20,1 %) auf Platz 2 abgerutscht war. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen 2022 die Kraftstoffanlage einschließlich Turbolader mit 18,0 % (Gebrauchtwagen; Vorjahr: 19,1 %) bzw. 18,9 % (Neuwagen; Vorjahr: 20,5 %) und die elektrische Anlage mit 13,4 % (Gebrauchtwagen; Vorjahr: 11,5 %) bzw. 13,2 % (Neuwagen; Vorjahr: 12,2 %). Der leichte Anstieg des Kostenanteils der elektrischen Anlage wird auch bei der Betrachtung der Schadenhäufigkeit deutlich: Sowohl bei den Gebraucht- als auch den Neuwagen war die elektrische Anlage im Jahr 2022 das am häufigsten von einem Defekt betroffene Bauteil. Bei den Gebrauchtwagen war sie für 21,3 % der Schäden verantwortlich und lag damit auf Platz 1 (Vorjahr: 18,7 %, Platz 2), bei den Neuwagen für 20,2 % der Schäden (Vorjahr: 19,1 %, Platz 2). Es folgt bei beiden Fahrzeugarten die Kraftstoffanlage mit 18,2 % (Gebrauchtwagen; Vorjahr: 20,3 %) bzw. 17,1 % (Neuwagen; Vorjahr: 19,2 %). An dritter Stelle liegt bei den Gebrauchtwagen der Motor mit 12,6 % (Vorjahr: 11,1 %) und bei den Neuwagen die Komfortelektrik mit 13,0 % (Vorjahr: 10,9 %).

Schadeneintritt unverändert

Die Statistik des Schadeneintritts nach Laufleistung bzw. Tagen zeigt im Vergleich zum Vorjahr nur geringe Unterschiede. Bei den Gebrauchtwagen traten 29,2 % der Schäden innerhalb der ersten 5.000 km auf – im Vorjahr waren es 29,0 %. 18,5 % der Schäden traten erst nach mehr als 25.000 km auf (Vorjahr: 18,9 %). Auch beim Schadeneintritt nach Tagen hat sich wenig verändert: 24,0 % der Schäden traten erst nach mehr als 360 Tagen auf. Im Vorjahr waren es 23,2 %. Marcus Söldner, Vorstandsvorsitzender CarGarantie: „Nachdem sich die durchschnittlichen Reparaturkosten schon länger der 600-Euro-Marke annäherten, war das Überschreiten nur eine Frage der Zeit. Eine Umkehrung des seit Jahren anhaltenden Trends nach oben lässt sich derzeit nicht erkennen.“ Die CarGarantie beobachtet diese Entwicklung genau, um ihr Produktportfolio rechtzeitig und dynamisch anpassen zu können. Söldner: „Es empfiehlt sich für den Handel, sich gegen solche finanziellen Mehrbelastungen abzusichern – zum Beispiel mit Garantie- oder Reparaturkostenversicherungen. So können gleichzeitig unnötige Mehrkosten vermieden und die Kundenzufriedenheit gesteigert werden.“