Was ist der Unterschied zwischen AGM- und EFB-Autobatterien?

21.12.2020

 
Seit der Einführung von Start-Stopp-Automatiken in modernen Autos sind zwei Autobatterie-Typen besonders beliebt: die AGM-Batterien und die EFB-Batterien. Wir erklären, worin der Unterschied besteht.

Mit Start-Stopp-Systemen in modernen Autos soll die CO2-Emission gesenkt werden, da sich der Motor selbstständig abschaltet, wenn er nicht gebraucht wird. Dafür sind spezielle Systeme notwendig, darunter ein Batteriesensor, ein ausgeklügeltes Energiemanagement und natürlich eine Start-Stopp-Batterie, die den besonderen Belastungen standhält. Zwei Batterietypen sind für die Start-Stopp-Automatiken geeignet: AGM- und EFB-Batterien. Das sind die Unterschiede: 

Die AGM-Batterie

AGM steht für "Absorbent Glass Mat", bedeutet auf Deutsch: Die Batteriesäure ist in einem Glasvlies aufgesaugt, sprich die Säure ist gebunden. AGM-Batterien sind besonders zyklenfest, Batteriehersteller Banner spricht von der dreifachen Zyklenfestigkeit im Vergleich zu herkömmlichen Starterbatterien. Der Batteriehersteller Exide von einer vierfach höheren Zyklenfestigkeit im Vergleich zur konventionellen Blei-Säure-Batterie. Zusätzlich bieten AGM-Batterien eine sehr hohe Rüttelfestigkeit und sind auslaufsicher, da das Elektrolyt gebunden ist. Laut Banner sind mit einer Batterie bis zu 360.000 Motorstarts möglich, bevor die Autobatterie ihre Startfähigkeit verliert. Sowohl Banner als auch Exide empfehlen AGM-Batterien für Automodelle mit Bremsrückgewinnung, weil dieser Batterietyp sehr schnell wieder aufgeladen werden kann. Außerdem eignen sich AGM-Batterien perfekt für Fahrzeugmodelle mit Standheizung bzw. Modelle, die generell einen hohen elektrischen Energiebedarf haben. Ein weiterer Vorteil der AGM-Batterie: Aufgrund ihres komplexen Aufbaues im Inneren gibt es keinen Wasserverlust. Da der Akku jedoch bei zu hohen Ladespannungen bzw. extrem heißen Temperaturen zu starker Gasbildung neigt, ist ein Sicherheitsventil eingebaut, um überschüssigen Gasdruck sicher abzulassen. 

Die EFB-Batterie

EFB steht für "Enhanced Flooded Battery", bedeutet: Das Elektrolyt ist nicht gebunden, sondern flüssig. Grob kann man sagen, dass die EFB-Batterie eine Weiterentwicklung der gewöhnlichen Blei-Säure-Batterie ist, dieser jedoch technisch deutlich überlegen. Die Rüttelfestigkeit ist höher und laut Banner ist die Zyklenlebensdauer doppelt so hoch wie bei einer normalen Blei-Säure-Starterbatterie. Exide schätzt die Lebensdauer sogar dreimal länger ein, bei doppelter Ladeakzeptanz. Beide Batteriehersteller positionieren die EFB-Batterie etwas unter der AGM-Batterie. Banner rät, diese primär für Klein- und Mittelklasse-Automodelle einzusetzen, wo keine Bremsrückgewinnungssysteme im Einsatz sind. Man kann eine EFB-Batterie auch problemlos in Fahrzeugen ohne Start-Stopp-Automatik verwenden. Dann profitiert man von einer höheren Zyklenfestigkeit, einer längeren Lebensdauer und der moderneren Technologie. Banner spricht bei EFB-Batterien von bis zu 270.000 Motorstarts

Wichtiger Hinweis

Banner rät dringend davon ab, eine gewöhnliche Nassbatterie in Fahrzeugen mit Start-Stopp-Automatik zu verbauern, wenn serienmäßig eine AGM- oder EFB-Batterie verbaut war. Eine herkömmliche Nassbatterie wird den erhöhten Anforderungen durch die Start-Stopp-Funktion nicht standhalten können.

Im Motorradbereich sind auch Lithium-Ionen-Starterbatterien immer weiter verbreitet. Hier erklären wir, welche Vor- und Nachteile die Technologie hat und ob wir sie auch bald im Pkw-Segment vermehrt antreffen werden.