Markterholung

Starkes Wachstum bei Neuwagen

Autohandel
22.11.2023

 
Das Wachstum auf dem EU-Neuwagenmarkt gewinnt zum Jahresende hin an Fahrt. In Österreich kletterte die Wachstumsrate auf 17 Prozent.
Axel Preiss, Leiter Advanced Manufacturing & Mobility bei EY Österreich.
Axel Preiss, Leiter Advanced Manufacturing & Mobility bei EY Österreich.

Im Oktober legte der Pkw-Absatz laut dem Branchenverband ACEA europaweit um 15 Prozent zu, nachdem im September nur ein Wachstum von neun Prozent registriert worden war. In Österreich kletterte die Wachstumsrate auf 17 Prozent, nachdem im September noch ein Rückgang um vier Prozent gemeldet wurde. Alle großen Märkte bis auf Deutschland lagen zweistellig im Plus. In Deutschland hatte das Auslaufen der staatlichen Zuschüsse für gewerbliche E-Auto-Käufe zu einem Einbruch bei den Elektro-Neuzulassungen geführt, der auch den Gesamtmarkt stark bremste.

Rabatte voraus

Allerdings bleibt der Neuwagenabsatz weiterhin deutlich unter dem Vorkrisenniveau: Im Vergleich zu Oktober 2019 fehlten im vergangenen Monat etwa 50.000 verkaufte Neuwagen, der Absatz lag damit um fünf Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Im bisherigen Jahresverlauf ergibt sich sogar eine Lücke von 20 Prozent. „Aktuell sieht es im laufenden Jahr nach einem Wachstum um etwa 16 Prozent am EU-Neuwagenmarkt aus, nächstes Jahr wird es schwieriger werden, diesen Weg fortzusetzen“, sagt Axel Preiss, Leiter Advanced Manufacturing & Mobility bei EY. Konjunkturschwäche, hohe Finanzierungskosten und die erheblichen geopolitischen Spannungen werden die Gründe sein, warum sowohl Privatleute als auch Unternehmen beim Autokauf voraussichtlich zurückhaltend sein werden. Preiss weiter: „Um den Absatz anzukurbeln, haben bereits einige Hersteller begonnen, Sonderfinanzierungen, Aktionen und günstige Sondermodelle anzubieten. Weitere werden folgen. Die Kund:innen können sich freuen: Es gibt wieder Rabatte.“

Wachstum bei Elektroautos

In Österreich stiegen die Elektro-Neuzulassungen um 65 Prozent. Der Marktanteil von Elektroautos stieg ebenfalls: von 12,0 auf 14,2 Prozent in der EU, von 16,6 auf 23,6 Prozent in Österreich. Preiss betont: „Viele Länder bieten attraktive Fördermaßnahmen für den Kauf von Elektroautos. Dort wo viel gefördert wird, wird auch viel gekauft. Speziell im unteren und mittleren Preissegment fällt die Förderung prozentual stark ins Gewicht.“ Vor allem hohe Preise, die Reichweite und eine unzureichende Ladeinfrastruktur würden in vielen EU-Ländern noch ein stärkeres Marktwachstum verhindern. Positiv bewertet Preiss, dass von immer mehr Herstellern inzwischen konkrete Modellankündigungen im 20.000-Euro-Bereich kommen: „E-Mobilität war bisher in erster Linie eine Mobilität für Besserverdiener:innen. Im wichtigen Klein- und Kompaktwagensegment war das Angebot bislang äußerst übersichtlich. Jetzt tut sich auch im niedrigeren Preissegment etwas.“