Konjunkturschwäche

VW: Die Grenzen des Wachstums

Neuwagen
11.10.2023

 
Noch profitieren die VW-Konzernmarken mit 40,3% Marktanteil vom Abbau des Auftragsbestands, doch im September rutschte die Marktentwicklung erstmals ins Minus.
Porschehof in Salzburg
Porschehof in Salzburg

Der österreichische Pkw-Markt profitiert weiterhin vom kontinuierlichen Abbau des aufgestauten Auftragsbestandes. Mit 182.886 neu zum Verkehr zugelassenen Fahrzeugen liegt dieser 12,1% über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, jedoch um fast 30% unter dem Vorkrisenniveau 2019. Die Volkswagen Konzernmarken erreichten heuer nach den ersten neun Monaten mit insgesamt 73.605 Fahrzeugen einen Marktanteil von stolzen 40,3%. Volkswagen und Škoda führen das Markenranking an, sechs Konzernvertreter liegen in den Top 10 der Modellhitparade, die vom Škoda Octavia angeführt wird. Auch die Elektro-Neuzulassungen profitieren noch stark vom Abbau der Auftragsbestände (+44,8%), die Konzernmarken liegen stabil bei 31,7% E-Marktanteil.

Zu langsame Erholung

„Die Erholung des österreichischen Automarktes erfolgt langsamer als für die Branche notwendig. Die toxische wirtschaftliche Gemengelage spiegelt sich leider 1:1 auf dem Automarkt wider“, sagt Hans Peter Schützinger, Sprecher der Geschäftsführung der Porsche Holding Salzburg. Im September 2023 liegt die Zahl der 19.840 Neuzulassungen am Gesamtmarkt erstmals unter dem Vergleichsmonat 2022, konkret um -4,3%. „Hinzu kommt, dass die aktuelle Konjunkturschwäche auch vor der E-Mobilität keinen Halt macht. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir ehest möglich Klarheit über das BEV-Fördermodell für das Jahr 2024 erhalten“, so Schützinger, und weiter: „Mit dem Minus im September haben wir im heurigen Jahr ein erstes Mal ein Abflachen der Neuzulassungszahlen im vom Auftragsbestandsabbau getriebenen Markt erfahren. Das für das Autojahr 2023 angenommene Wachstum auf 250.000 Fahrzeuge ist nur noch schwer erreichbar.“ Fakt ist: Die Kaufzurückhaltung der Konsumenten ist bereits deutlich zu spüren. Die Branche versucht daher mit Incentives und steigenden Rabatten der schwierigen Absatzsituation entgegenzuwirken - laut Schützinger eine gefährliche wirtschaftliche Entwicklung, die sich gerade bei den konstant niedrigen Stückzahlen direkt auf die Ergebnisse des Handels niederschlägt.

Modellhitparade

Im Markenranking platzierten sich mit Volkswagen (1.), Škoda (2.), Audi (4.) und SEAT (5.) neuerlich vier Vertreter des Volkswagen Konzerns unter den Top 5. Die Beliebtheit der Konzernmarken zeigt sich auch in der Modellhitparade: Mit dem Octavia (1.), VW Golf (3), VW Tiguan (5.), Seat Ateca (8.), VW Caddy (9.) und Škoda Enyaq (10.) sind wieder sechs Modelle in den Top 10 vertreten. Die Volkswagen Konzernmarken konnten auch im E-Segment mit 11.062 Neuzulassungen ihre gute Marktposition 31,7% beim E-Marktanteil festigen – fast jede dritte BEV-Neuzulassung trägt das Logo einer Volkswagen Konzernmarke. Im Markenranking belegen VW, Audi, Škoda und CUPRA die Plätze drei, vier, fünf und sechs. Im Modellranking sind mit dem Škoda Enyaq iV (2.), CUPRA Born (3.), VW ID.4 (4.) und Audi Q4 e-tron (5.) weiterhin vier Modelle in den Top 5 platziert. „Die aktuelle Konjunkturschwäche wird auch vor der E-Mobilität keinen Halt machen. Wenn die bestehenden Auftragsbestände im BEV-Segment abgebaut sind, werden wir hier ebenso eine Verlangsamung aufgrund der schwachen Absatzsituation sehen“, prophezeit Schützinger.