Technologie-Wandel

Die Zukunft des „Autolandes“ Österreich

Zulieferindustrie
11.05.2023

 
Automobilimporteure und Wirtschaftsforscher präsentierten eine Studie, die zeigt, dass die Bezeichnung „Autoland“ für Österreich durchaus ihre Berechtigung hat.
Christian Helmenstein (Economica Institut) und Günther Kerle (Sprecher der österreichischen Automobilimporteure) (v.l.) sprachen über die Zukunft des Autolandes Österreich.
Christian Helmenstein (Economica Institut) und Günther Kerle (Sprecher der österreichischen Automobilimporteure) (v.l.) sprachen über die Zukunft des Autolandes Österreich.

Die österreichischen Automobilimporteure präsentierten kürzlich gemeinsam mit dem Economica Institut für Wirtschaftsforschung die Neuauflage der Studie „Leitbranche Automobilwirtschaft – Volkswirtschaftliche Leistung und innovative Dynamik“. Auftraggeber waren der Fachverband Fahrzeugindustrie, das Bundesgremium Fahrzeughandel sowie die Bundesinnung der Fahrzeugtechnik. „Österreich darf zurecht als Autoland bezeichnet werden, und man darf auch darauf stolz sein. Mehr als 350.000 Beschäftigte rund ums Auto zeigen, wie wichtig dieser Sektor für Beschäftigung und Wohlstand in Österreich ist“, betonte Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure.

Phase der Transformation

„Die Automobilindustrie befindet sich in einer Transformationsphase“, stellte Kerle fest. Wichtig seien nun eine technologieoffene Forschung und Entwicklung, um Innovationen sicherzustellen und den Standort zu stärken. „Alle Hersteller setzen auf elektrifizierte Antriebe und bringen immer mehr Zero Emissionen-Fahrzeuge auf die Straße, um die strengen CO2-Vorgaben der EU zu erfüllen. Dabei dürfen wir aber nicht auf andere alternative Antriebsformen wie Wasserstoff oder eben auch E-Fuels für den Fahrzeugbestand vergessen“, so der Importeurssprecher. Wichtig sei zudem, dass alle Fördermaßnahmen und Incentives zur Stärkung der Elektromobilität insbesondere im steuerlichen Bereich und beim Ankauf erhalten bleiben und nach Möglichkeit auch vereinfacht werden, um die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass Elektromobilität den Kunden erreiche. Generell sei Österreich hinter Belgien das zweitteuerste Land in Europa in Bezug auf die Besteuerung von Pkw. „Der eigene Pkw ist in Österreich schon ein Luxusgut geworden“, so Kerle.

Heimische Wertschöpfung

Christian Helmenstein vom Economica Institut betonte, dass die österreichische Automobilwirtschaft für 18 Mrd. Euro direkt bzw. 30 Mrd. Euro totale Bruttowertschöpfung stehe und der Beitrag zur Bruttowertschöpfung in Österreich bei 8,4 Prozent total liege. 354.000 Arbeitsplätze seien direkt oder indirekt auf die Automobilwirtschaft rückführbar, der fiskalische Beitrag liege bei mehr als 23 Mrd. Euro. „Mehr als 320 Patentanmeldungen jährlich in diesem Sektor zeigen, wie innovativ diese Branche ist. Österreich liegt bei der Erfinderdichte damit über dem europäischen Durchschnitt und vor Ländern wie Schweden, Frankreich oder den USA“, führte Helmenstein aus. Günther Kerle schloss mit einer Warnung: „Wenn die Automobilwirtschaft ständig weiter belastet wird, dann hat das weitreichende Folgen für die gesamte Wirtschaft und den Wohlstand in Österreich.“