Umsatzbringer

Zusatzgeschäft mit Ladegeräten

Mobile Ladegeräte können für Autohäuser und Werkstätten ein willkommenes Zusatzgeschäft sein. Christoph Erni, CEO der Schweizer Juice Technology AG, beleuchtet das Umsatzpotenzial.
Christoph Erni, CEO der Schweizer Juice Technology AG
Christoph Erni, CEO der Schweizer Juice Technology AG

KFZWIRTSCHAFT: Viele Autohäuser und Werkstätten in Österreich stehen der Elektromobilität noch ängstlich abwartend gegenüber, da sie einen Wegfall traditioneller Umsatzbringer fürchten. Zu Recht?

CHRISTOPH ERNI: Diese Klagen höre ich oft bei meinen Besuchen in Werkstätten und Autohäusern, doch meine Antwort darauf ist immer die gleiche: Die Elektromobilität ist keine Gefahr, sondern eine Chance für neue Zusatzgeschäfte. Ich kann nur jedem Betrieb raten, sich ein Elektroauto zuzulegen und persönliche Erfahrungen damit zu sammeln. So lernt man am besten die Bedürfnisse potenzieller Kunden kennen.

Welche Bedürfnisse stehen für Sie als leidenschaftlicher E-Autofahrer im Vordergrund?

Zum Beispiel genieße ich den nahezu lautlosen Antrieb und die Ruhe beim Fahren. Da stört jedes Klappern, jeder Kieselstein, der den Radkasten trifft, aber auch laute Abrollgeräusche herkömmlicher Reifen. Man könnte den Kunden also beispielsweise Silent-Reifen oder ein Schallabdichtungspaket anbieten, das sind völlig neue Services. E-Autobesitzer erleben ihr Fahrzeug eher als Wohnraum und weniger als Maschine. So kann man auch mit Angeboten zur Innenraumpflege punkten. Und natürlich gibt es Umsatzpotenzial beim Thema Ladetechnik. So beispielsweise mit den ausgereiften Lösungen von Juice Technology, die wir speziell aus Kundensicht entwickelt haben.

Wie kann ein Autohaus davon profitieren?

Unsere mobile Ladestation Juice Booster 3 air beispielsweise bietet den kompletten Funktionsumfang eines stationären 11 kW-Ladegerätes und ist dabei nicht grösser als eine Cola-Dose. Das Gerät kann im Autohaus an jede beliebige Schuko- oder Industriesteckdose angeschlossen werden und Elektrofahrzeuge direkt im Schauraum aufladen. So muss der Betrieb keine Wallbox installieren, zu der die Fahrzeuge erst hingefahren werden müssen. Das kleine Gerät ist äußerst robust, übersteht problemlos das Überfahren mit einer Radlast von drei Tonnen und erreicht mit einem Verlängerungskabel jede Ecke des Schauraums.

Kann dieses Gerät auch zu Hause anstelle einer Wallbox verwendet werden?

Selbstverständlich, und hier bietet sich ein weiteres Zusatzgeschäft für das Autohaus an. Denn die mobile Ladelösung erspart dem Kunden zu Hause die aufwändige und teure Installation einer Wallbox, für die man einen Elektriker oder manchmal auch spezielle Genehmigungen braucht. Die Juice Booster sind unter anderem für sämtliche E-Fahrzeuge aus dem Stellantis Konzern als passendes Zubehör gelistet und können vom Autohaus gewinnbringend verkauft werden. Die Ladelösung bietet sich auch zum Mitnehmen an, da beispielsweise in Hotelgaragen nicht immer eine Wallbox, meistens aber eine Steckdose vorhanden ist. Über unsere App j+ pilot lässt sich der Ladeverlauf nachvollziehen und die Abrechnung nach Kilowattstunden einfach durchführen.

Wird Juice in Zukunft auch kabellose Ladelösungen anbieten?

Das hängt tatsächlich von der Nachfrage ab. Großes Potenzial sehe ich persönlich jedoch nicht. Schon heute tun sich viele Autofahrer schwer damit, einen Parkplatz zu treffen, wie soll das mit einer kleinen Kontaktplatte unter dem Akkupaket im Boden funktionieren? Moderne kabelgebundene Ladegeräte wie unsere Juice Booster sind so einfach und komfortabel anzuwenden, sodass das kontaktlose Laden nur ein Problem lösen würde, das in Wirklichkeit gar keines ist.