Technologieoffenheit

ARBÖ-Kritik am Verbrenner-Aus

Technologie
16.02.2023

 
Der ARBÖ kritisiert den Beschluss des EU-Parlaments, nach dem ab 2035 nur noch emissionslose Fahrzeuge zum Verkehr zugelassen werden dürfen.
ARBÖ Generalsekretär Gerald Kumnig
ARBÖ Generalsekretär Gerald Kumnig

„Das Aus für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren ist falsch und fahrlässig, denn Europa gibt damit eine Schlüsselindustrie auf, begibt sich vollständig in die Abhängigkeit von China und anderen Großmächten in Fernost und verzichtet auf die Möglichkeit, Vorreiter für neue Technologien wie Biotreibstoffe, Wasserstoff oder E-Fuels zu werden“, spart ARBÖ Generalsekretär Gerald Kumnig nicht mit Kritik an der Entscheidung des EU-Parlaments. Grundsätzlich sei der ARBÖ für Maßnahmen, die den Verkehr in allen Bereichen sauberer machen, betont Kumnig. Seiner Ansicht nach biete der Verbrennungsmotor noch weitere Möglichkeiten, sauberer und ökologischer zu werden. Allerdings solle die Industrie die Lösungen suchen und nicht politische Gremien.

Unreife E-Autos

Auch wenn die Elektromobilität in den letzten Jahren einen beeindruckenden Entwicklungssprung gemacht hat, bestehe laut Kumnig in einigen Bereichen – wie zum Beispiel der Ladedauer und der Lade-Infrastruktur oder dem Kaufpreis der Fahrzeuge – noch ein erheblicher Verbesserungsbedarf, um eine breitere Akzeptanz bei der Bevölkerung zu erzielen. Zusätzlich sei zu berücksichtigen, dass zur Herstellung von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen schon derzeit begrenzt verfügbare Rohstoffe erforderlich sind, die in naher Zukunft eventuell nicht substituiert werden können oder für europäische Hersteller nicht verfügbar sein werden. „Im Sinne eines wirkungsvollen und nachhaltigen Umweltschutzes fordern wir Technologieoffenheit“, so der ARBÖ Generalsekretär, und weiter: „Deshalb ist zu hoffen, dass die EU-Kommission bei der neuerlichen Prüfung 2026 die richtige Entscheidung treffen wird und klimaneutral hergestellte E-Fuels doch noch zulässt.“