Energiekosten

Diesel bleibt teuer

Treibstoff
09.11.2022

 
Der von der Österreichischen Energieagentur berechnete Energiepreisindex (EPI) stieg in diesem Herbst mit einem saftigen Plus weiter an.
Franz Angerer, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur.
Franz Angerer, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur.

Der markante Indexanstieg von 10,7 % im heurigen September im Vergleich zum Vormonat August ist die zweithöchste Steigerung nach März 2022 seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2000: Die Energiepreise haben nach einem leichten Rückgang im August ihren Aufwärtstrend wieder fortgesetzt und bleiben damit weiterhin der zentrale Treiber der Inflation. Fast die Hälfte der aktuellen Inflationsrate von 10,5 % kann direkt auf die Energiepreissteigerungen für Haushalte zurückgeführt werden. Den größten Einfluss haben dabei die Preise für Diesel, gefolgt von den Preisen für Strom und Gas. Die Steigerung bei Diesel ist mit einem Plus von ca. 50 % im Vergleich zu anderen Energieträgern zwar nicht besonders hoch, aufgrund der großen Bedeutung des Treibstoffes für den durchschnittlichen Verbraucher ist der Einfluss des Dieselpreises auf die allgemeine Teuerung aber bedeutend.

Gasversorgung gesichert

Die Preissteigerungen bei den großen Energieversorgungsunternehmen verteuerten Gas um 28,1 % im Vergleich zum Vormonat und 113,5 % im Jahresvergleich (September 2021 zu September 2022). Die durchschnittlichen Haushaltspreise für Strom stiegen im Monatsvergleich um 22,2 %. Im Jahresvergleich lagen sie um 36,8 % höher. Sowohl bei den Gas- als auch den Strompreisen gibt es starke regionale Unterschiede. „Kurzfristig lautet die Devise: Besser teures Gas als zu wenig Gas. Die Situation der letzten Monate zeigte uns deutlich unsere Verwundbarkeit und die Notwendigkeit, uns als Gesellschaft unabhängiger von Energieimporten zu machen und ein nachhaltigeres und diversifizierteres Energiesystem zu schaffen“, analysiert Franz Angerer, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur.

Diesel teurer als Benzin

Im September sind die Preise für Superbenzin den dritten Monat in Folge gefallen. Im Vergleich zu August lagen die Preise mit einem Minus von 5,6 % sogar deutlich niedriger. Eine typische Tankfüllung von 50 Litern kostete rund 85 Euro und damit um ca. fünf Euro weniger als im August bzw. ca. 15 Euro weniger als noch im Juli. Mit einem Plus von „nur“ 30 % im Jahresvergleich ist Superbenzin aktuell sogar noch relativ günstig. Im Gegensatz dazu stiegen die Preise für Diesel wieder an: Im September lag der Preis für Diesel um 3,5 % über dem Augustwert, blieb aber unter dem Höchststand von Juli 2022. Im Jahresvergleich ist Diesel um 52,7 % teurer als im September 2021. Eine typische Tankfüllung von 50 Litern kostete im September im Schnitt noch knapp unter 100 Euro. Diesel bleibt damit weiterhin teurer als Superbenzin.