Alternative Kraftstoffe

Millionen Motoren könnten mit eFuels laufen

Emission
06.09.2023

 
Die Zusammenarbeit von Aramco und Stellantis zeigt die eFuel-Tauglichkeit zahlreicher europäischer Motorenfamilien.
Die Zusammenarbeit von Aramco und Stellantis zeigt eFuel-Tauglichkeit europäischer Motorenfamilien
Die Zusammenarbeit von Aramco und Stellantis zeigt eFuel-Tauglichkeit europäischer Motorenfamilien

Untersuchungen von Stellantis und Aramco zeigen, dass 24 Motorenfamilien europäischer Fahrzeuge, die seit 2014 (Euro 6) hergestellt wurden, mit den erwarteten eFuels-Zusammensetzungen kompatibel sind. Die beiden Unternehmen haben im Rahmen ihrer Zielsetzung für kohlenstoffarme Energielösungen zusammengearbeitet und für die Tests e-Fuels Ersatzprodukte gemäß den geltenden Kraftstoffnormen verwendet. Aramco prüft nun die Entwicklung von kohlenstoffarmen eFuels als Drop-inLösung, um die Kohlendioxidemissionen von bereits gebauten Fahrzeugen zu verringern. Stellantis unterstützt die Verwendung von kohlenstoffarmen eFuels und schätzt, dass diese in Europa von 2025 bis 2050 bis zu 400 Millionen Tonnen CO2 einsparen könnten, wenn sie für die bis zu 28 Millionen Stellantis-Fahrzeuge verwendet werden. 

Unveränderter Antriebsstrang

Nach monatelangen Tests ist Stellantis zu dem Schluss gekommen, dass 24 seiner Motorenfamilien – das entspricht 28 Millionen auf der Straße befindlichen Fahrzeugen - fortschrittliche Drop-in-eFuels ohne Änderungen am Antriebsstrang verwenden können. Die Tests wurden mit eFuels (Ersatz-E-Kraftstoffen) von Aramco durchgeführt, einem der weltweit führenden Energie- und Chemieunternehmen. Kohlenstoffarme eFuels sind synthetische Drop-in-Kraftstoffe, die durch die Reaktion von direkt aus der Atmosphäre oder von Industrieanlagen gewonnenem CO2 mit erneuerbarem Wasserstoff erzeugt werden. Die Verwendung von kohlenstoffarmen eFuels hat das Potenzial, die Kohlendioxidemissionen bestehender Verbrennerfahrzeuge im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen über den gesamten Lebenszyklus um mindestens 70% zu senken. Ned Curic, Stellantis Chief Engineering und Technology Officer: „Unsere Priorität ist eine emissionsfreie Mobilität für alle mit Fokus auf die Elektrifizierung. Unsere Zusammenarbeit mit Aramco ist ein wichtiger und komplementärer Schritt auf diesem Weg für die bereits auf der Straße befindliche Fahrzeugflotte.“ Amer Amer, Aramco Transport Chief Technologist: „Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit Stellantis, einem der weltweit führenden Automobilhersteller. Gemeinsam bewerten wir die Leistung unserer Kraftstoffmischungen, die so konzipiert sind, dass sie den erwarteten eFuel-Eigenschaften in den vorhandenen Fahrzeugmotoren entsprechen.“

Ziel Nullemission

Mit seinem langfristigen Strategieplan „Dare Forward 2030“ zielt Stellantis auf die Halbierung seiner CO2-Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 2021 ab und will bis 2038 Netto-Null-CO2-Emissionen erreichen. Stellantis erwartet, dass der Einsatz von kohlenstoffarmen eFuels in bis zu 28 Millionen Fahrzeugen seiner Marken bis zu 400 Millionen Tonnen CO2 zwischen 2025 und 2050 in Europa einsparen könnte. Die Tests von Stellantis mit eFuels umfassten Abgasemissionen, Startfähigkeit, Motorleistung, Zuverlässigkeit, Haltbarkeit, Ölverdünnung, Kraftstofftank, Kraftstoffleitungen und Filter, aber auch die Kraftstoffleistung bei extremer Kälte und hohen Temperaturen. Aramco arbeitet derzeit an zwei Demonstrationsanlagen, um die Herstellung von kohlenstoffarmen synthetischen Kraftstoffen zu erforschen. In Saudi-Arabien arbeiten Aramco und Enowa (Neom Energy and Water Company) daran, die Herstellung von synthetischem Benzin für Personenkraftwagen zu demonstrieren. Unterdessen erforschen Aramco und Repsol im spanischen Bilbao die Produktion von kohlenstoffarmem synthetischem Diesel und Kerosin für Autos und Flugzeuge.