Initiativen

Nachhaltigkeit im Autohaus

CSR; Nachhaltigkeit
13.03.2024

Da das Umweltbewusstsein steigt, spielen die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz auch im Autohaus eine immer wichtigere Rolle.
Das Autozentrum Harb in Gleisdorf ist ein Musterbeispiel für einen nachhaltigen Betrieb.
Das Autozentrum Harb in Gleisdorf ist ein Musterbeispiel für einen nachhaltigen Betrieb.

Der Autohandel spielt als Bindeglied zwischen Herstellern und Endkunden eine wichtige Rolle beim Wandel der Automobilindustrie in Richtung Nachhaltigkeit. Laut einer aktuellen Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY unter 23 Automobilhändlern und Händlergruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben bereits 26 Prozent der Händler eine ausformulierte Nachhaltigkeitsstrategie. „Bei vielen Händlern herrscht aber noch großer Nachholbedarf. Viele wissen nicht, mit welchen Aktivitäten sie Nachhaltigkeit in die Praxis umsetzen können“, sagt Andrea Weinberger, Partnerin im Bereich Sustainability bei EY. Die Hauptursache: Im Business-Alltag fehlt es oft an Zeit und Kapazitäten, um entsprechende Maßnahmen zu entwickeln. Nur 39 Prozent der Händler fühlen sich zudem beim Thema Nachhaltigkeit durch die Automobilhersteller unterstützt. Weinberger rät, dass diese ihren Händlerpartnern unter anderem maßgeschneiderte Schulungen, Handbücher oder auch eine regelmäßige Bewertung der Nachhaltigkeitsaktivitäten anbieten sollten.

Wirtschaftlicher Erfolg

„Nachhaltigkeit ist ein Wettbewerbsfaktor und steht nicht im Widerspruch zu wirtschaftlichem Erfolg – im Gegenteil“, ist Christoph Haller von der Abteilung Umwelt- und Energiepolitik in der WKO überzeugt. Ein erster Schritt zur Nachhaltigkeit kann beispielsweise mit der Schulung der Autoverkäufer gesetzt werden, die Kund:innen über die ökologischen Auswirkungen verschiedener Fahrzeugtypen aufklären und sie dazu ermutigen, umweltfreundlichere Optionen zu wählen. Die WKO unterstützt die Betriebe dabei mit einem breiten, auch finanziell geförderten Beratungsangebot. Die Empfehlungen der Experten im Vorfeld einer Entscheidung sollen helfen, die bestmögliche und wirtschaftlich vernünftigste Maßnahme zu finden und umzusetzen. Die WKO-Spezialisten beraten unter anderem zu Umweltförderungen, Investitionsförderungen, Energieberatungen und Förderangeboten zur Umsetzung von Mobilitätsprojekten. Außerdem stellt die WKO auf ihrer Webseite https://ratgeber.wko.at/ einen Nachhaltigkeits-Check für Unternehmen bereit.

Konkrete Maßnahmen

Ist das Verkaufsteam auf Nachhaltigkeitskurs, kann auch bei der Betriebsausstattung kräftig an der Nachhaltigkeitsschraube gedreht werden. So ist unter anderem die Reduzierung des Energieverbrauchs eine zentrale Maßnahme zur Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks. Erreicht werden kann diese beispielsweise durch den Einsatz energiesparender LED-Beleuchtung, die Umstellung von fossilen Heiz- und Kühlsystemen auf Wärmepumpen oder die Stromversorgung mittels Photovoltaik. Weitere Maßnahmen können verstärktes Recycling sein sowie die Digitalisierung von Dokumenten, um unnötigen Papierverbrauch zu vermeiden. Ein starkes Signal für bestehende und potenzielle Kund:innen ist der betriebseigene Fuhrpark. Besteht die Flotte der Leihfahrzeuge aus umweltfreundlichen Modellen, empfiehlt sich das Autohaus als kompetenter Ansprechpartner beim Umstieg auf eine CO2-sparende Mobilität und kurbelt gleichzeitig den Verkauf seiner aktuellen Elektro- und Hybridmodelle an.