KI soll Verkehr sicher machen
Scheinwerfer-Spezialist ZKW forscht gemeinsam mit der FH Wiener Neustadt und dem AIT an KI-gestützter Verkehrssicherheit.

Im gemeinsamen Projekt „zoneZ“ arbeiteten der Lichtsysteme-Spezialist ZKW, die Fachhochschule Wiener Neustadt (FHWN) und das Austrian Institute of Technology (AIT) an der Mobilität der Zukunft. Ziel ist es, mit weniger Elektronik in Automobilen mehr Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer:innen zu erreichen. Das Team rund um Expertinnen und Experten der drei Unternehmen forscht an einer neuen Architektur von Steuergeräten, die sowohl weniger Kabel im Fahrzeug benötigt als auch die Struktur von Software- und Sensorik deutlich vereinfacht. „Unser Ziel ist es, innovative Lichtfunktionen im Fahrzeug zu entwickeln. Das Konzept des Software Defined Vehicle (SDV) eröffnet neue Möglichkeiten, indem es Informationen von Umgebungssensoren wie Kamera, Laserscanner und Radar in Echtzeit nutzt. Um intelligente Lichtsysteme anbieten zu können, ist es für uns wichtig, SDV-Architekturen und die Funktionsteilung zu verstehen. In diesem Projekt wurden die Grundlagen hierfür entwickelt und neue Lösungsansätze erarbeitet“, erklärt Christian Amsel, CTO der ZKW Group.
Algorithmen schützen Fußgänger
Vor allem der Schutz sogenannter „vulnerabler” Verkehrsteilnehmer, also Fußgänger, Radfahrer oder Rollerfahrer, steht im Fokus künftiger Mobilitätslösungen. Florian Muttenthaler, Software as a Product-Spezialist bei ZKW, der zusammen mit Roman Führinger das Projekt leitet, hat gemeinsam mit dem Team der FHWN die passenden KI-Algorithmen zur Erkennung schwächerer Verkehrsteilnehmer entwickelt. Zukünftig soll die Künstliche Intelligenz einspringen, wenn die Person, die das Fahrzeug steuert, einen anderen Verkehrsteilnehmer übersieht. „Das Softwaresystem soll Rad- und Rollerfahrer sowie Fußgänger im Fahrzeugumfeld zuverlässig erkennen, auch bei Regen, Dunkelheit und Nebel“, erklärt Christian Amsel. Ein zentrales Element war dabei die Fusion von Sensordaten aus Kamera, Radar und LIDAR, die vom AIT koordiniert wurde. Parallel dazu entwickelte ZKW einen funktionsfähigen Steuergerät-Prototyp. Das erfolgreiche Projekt kann nun als Basis für eine neue Architektur dienen, die gemeinsam mit Fahrzeugherstellern zur Serienreife geführt werden soll. Im Zuge des Projekts wurden zudem rund ein Dutzend wissenschaftliche Arbeiten von Studierenden betreut.