Piëch GT ladet in acht Minuten von 20 auf 80 Prozent

11.05.2022

Von: Redaktion KFZ Wirtschaft
E-Sportwagenbauer Piëch wechselt den Lieferanten von Pouch-Zellen. Diese werden nicht mehr in China, sondern in Deutschland entwickelt. Der Piëch GT kann unter Verwendung eines gewöhnlichen 350-kW-Laders in acht Minuten von 20 auf 80 Prozent aufladen - fast dreimal so schnell wie andere E-Autos.

Die Entwicklung des Elektro-Sportwagens Piëch GT schreitet planmäßig voran. Mit ElringKlinger, einem Systempartner der Automobilindustrie für Leichtbaulösungen, Elektromobilität und Engineering-Dienstleistungen, wurde eine Kooperation zur Entwicklung und Produktion des Batteriesystems für den neuen Schweizer Elektro-Sportwagen vereinbart.

Innovative Pouch-Zellen

Zusammen mit Entwicklungspartner Hofer Powertrain und jetzt eben ElringKlinger kann die junge Schweizer Unternehmensgruppe auf die Kompetenz und Leistungsfähigkeit zweier renommierter Zulieferer bauen. Die innovativen Pouch-Zellen, die anfangs gemeinsam von chinesischen Partnern geliefert wurden und jetzt in Deutschland entwickelt und produziert werden, verfügen über eine spezielle Zellstruktur, mit denen sich hinsichtlich thermischem Verhalten, Ladegeschwindigkeit und Rekuperationsfähigkeit Spitzenwerte erreichen lassen.

Die Gründer der Piëch Automotive AG, Toni Piëch und Rea Stark Rajcic, formulierten vor gut drei Jahren ein ehrgeiziges Entwicklungsziel: „Der neue Piëch GT soll überzeugend die Gene eines klassischen Sportwagens ins Elektro-Zeitalter transportieren“, so gab Toni Piëch auf der viel beachteten Weltpremiere des Schweizer Elektro-Sportwagens auf dem Genfer Automobilsalon 2019 die Marschrichtung aus.

Neue Partnerschaft

Nun ist der Piëch Engineering AG mit der neuen Partnerschaft in der Batterieentwicklung der nächste wichtige Meilenstein gelungen, wie Entwicklungschef Klaus Schmidt verkündet: „Dank der Zusammenarbeit mit ElringKlinger haben wir die ursprünglich aus China stammenden Zellen nun näher bei der Piëch Engineering AG.“

Die eigens für Piëch entwickelten Pouch-Zellen hätten ein hervorragendes Ladeverhalten und seien hinsichtlich ihrer Kapazität deutlich größer und leistungsfähiger, was zu einer erheblich geringeren Anzahl benötigter Zellen führe und somit die Komplexität reduziere. 

„Dadurch können wir das Fahrzeuggewicht auf lediglich 1.800 kg halten“, sagt Schmidt. Bei rund 450 kW (611 PS) Leistung ermögliche das niedrige Gewicht eine Beschleunigung von null auf hundert in weniger als 3,0 Sekunden und ein sportwagentypisches, agiles Handling.

„Beeindruckende Werte“

Die innovativen Pouch-Zellen des neuen Piëch GT werden dank eines sehr kleinen Innen-Widerstandes sowie eines innovativen Thermo-Managements nicht zu heiß und bieten eine höchst effiziente Rekuperation, was der Reichweite von bis zu 500 Kilometern nach WLTP zugutekommt.

Der Piëch GT kann unter Verwendung eines gewöhnlichen 350-kW-Laders in acht Minuten von 20 auf 80 Prozent aufladen, während dieselbe Ladung bei anderen Elektrofahrzeugen meist zwischen 20 und 30 Minuten dauert. Der Piëch GT lädt somit nahezu dreimal schneller – und setzt laut Klaus Schmidt sogar noch ein weiteres Highlight: „Über den eigens von TGOOD entwickelten Schnelllader dauert die Ladung sogar weniger als fünf Minuten – das
sind absolut beeindruckende Werte.“

Der Verbrauch des Piëch GT beläuft sich auf 180 Wh/km und erreicht damit Spitzenwerte in puncto Energieeffizienz, wie der Hersteller betont. Außerdem könne die Batterie mit 400 und auch 800 Volt geladen werden, was sie zukunftssicher und damit auch technologisch nachhaltiger mache als viele andere Batteriesysteme.