Australien als Vorbild für Österreich?

Automotive Aftermarket
06.07.2021

 
Ein neues Gesetz in Down Under sorgt für faire Wettbewerbsbedingungen für markenunabhängige Werkstätten. Der VFT erkennt darin Vorbildcharakter für Österreich. 

„Australien und Austria unterscheiden sich nicht nur dadurch, dass es bei uns keine Kängurus gibt. Australien hat uns jetzt auch gezeigt, wie der effiziente Schutz freier Kfz-Werkstätten funktionieren kann“, kommentiert Walter Birner die neue Rechtslage in Australien in seiner Funktion als europäischer (FIGIEFA) und österreichischer Interessensvertreter der Kfz-Teilehändler und -Werkstätten (VFT).

Vor Kurzem wurde in Australien ein Gesetz verabschiedet, das den Zugang zu jenen technischen Informationen erleichtert, die für Reparatur und Wartung von Fahrzeugen benötigt werden. Das ist vor allem den intensiven Bemühungen der „Australian Automotive Aftermarket Association“ (AAAA) zu verdanken, die mehr als zehn Jahre für gleiche Wettbewerbsbedingungen im Kfz-Aftermarket kämpfte. Intensiv unterstützt wurde die AAAA im globalen Forum „Right to Repair Campaign“ vom europäischen Schwesterverband FIGIEFA.

Das Gesetz im Detail

Es ist ab sofort für Fahrzeughersteller verboten, qualifizierten, markenungebundenen Mechanikern Informationen zu Kfz-Service und -Reparatur vorzuenthalten. Alle Informationen müssen diesen unabhängigen Werkstätten zu einem angemessenen Marktpreis angeboten werden. Das Gesetz sieht bei Missachtung sogar Geldbußen für Fahrzeughersteller vor. Diese Rechtsvorschriften ähneln den Bestimmungen zum Zugang zu technischen Informationen in der EU-Kraftfahrzeug-Gruppenfreistellungsverordnung (Kfz-GVO). Damit zeigt das Beispiel Australien, wie wichtig die Beibehaltung der Kfz-GVO für Europa ist. Diese läuft 2023 aus. 

„Jedes zweite Fahrzeug wird in einer freien Werkstätte repariert“, zeigt Walter Birner die Wichtigkeit dieses Segmentes auf. „Diese markenungebundenen Betriebe sorgen dafür, dass diese Fahrzeuge die vorgeschriebenen technischen und Umweltstandards erfüllen und sicher am Verkehr teilnehmen. Und das zu fairen Preisen. Damit ermöglichen sie leistbare Mobilität für eine sehr große Zahl an Menschen.“