Koreanische Einstiegsdroge

25.08.2021

Plug-in-Hybride gelten als letzte Evolutionsstufe der Hybridfahrzeuge - eine Art Brückentechnologie auf dem Weg zur vollständigen E-Motorisierung. Die KFZwirtschaft hat den neuen Tucson PHEV von Hyundai  im Rahmen unserer Reihe Tagebuch des Wandels getestet.
Der neue Tucson tritt sehr selbstbewusst auf - vor allem das markante Design der Frontpartie ist ein echter Hingucker.
Der neue Tucson tritt sehr selbstbewusst auf - vor allem das markante Design der Frontpartie ist ein echter Hingucker.

„Geil! So einen möchte ich haben!“ Die 20-jährige, autoaffine Tochter des Autors hat ein breites Grinsen im Gesicht, als sie nach einer kurzen Probefahrt aussteigt. Und zwar aus dem neuen Hyundai Tucson, konkret dem Tucson 1.6 T-GDI Plug-In 4WD AT Prestige Line. Dahinter verbirgt sich die neueste Generation des koreanischen Kompakt-SUV, das 2004 erstmals vorgestellt wurde und jetzt erstmalig auch als Plug-In Hybrid angeboten wird. 

Der neue Tuscon tritt selbstbewusst wie nie auf. Dafür sorgt vor allem der markante Kühlergrill samt integrierten, in Dreiecke unterteilten LED-Scheinwerfern. Der Antrieb hält durchaus, was der optische Auftritt verspricht. Der getestete Plug-in-Hybrid (PHEV) ist der stärkste Tucson-Antrieb (es gibt ihn auch als reinen Diesel, Benziner, 48-Volt-Mildhybrid und Vollhybrid). Die Kombination aus einem 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner und einem 66,9 kW starken Elektromotor ist für 265 PS Systemleistung und 350 Nm Drehmoment gut. Dazu verrichtet ein Sechsgang-Automatikgetriebe tadellose Arbeit. Und so ist man mit dem 1,6 Tonnen schweren Fünftürer recht dynamisch unterwegs (8,2 Sekunden auf 100 km/h). Je nach Fahrsituation schaltet der Tucson nahtlos zwischen Benzin- und Elektromotor um, das regenerative Bremssystem lädt die Batterie zusätzlich auf. Mit seiner 13,8-kWh- Lithium-Ionen-Polymerbatterie soll der Tucson PHEV laut Hyundai 62 Kilometer rein elektrisch zurücklegen können. Das klingt nach nicht viel, ist aber für reine Stadtfahrten ausreichend und als Rückversicherung gibt es ja immer noch den Ottomotor. 

Die Verarbeitung im Interieur ist durchwegs hochwertig, die getestete Version ist freilich auch die „Prestige Line“ genannte Top-Ausstattung. Das Fahrzeug kostet dann gut 51.000 Euro. Dank E-Förderung bringt allein der Herstelleranteil schon einen Abzug, durch den auch noch ein Panorama Glas-/Hubschiebedach in diesem Preis drin ist. 

Am neuesten Stand der Technik

Dafür bekommt man eine Menge Auto und vor allem Technik! Angefangen beim zentral platzierten Infotainment-System mit Navigationssystem und 10,25 Zoll Touchscreen über Bluetooth mit Spracherkennung bis hin zu beheizten Sitzen (selbstverständlich in Leder). Sehr praktisch ist folgendes Feature: Mit der neuen Benutzerprofilfunktion können Tucson-Kunden ihre individuellen Infotainment Optionen bis hin zum bevorzugten Radiosender anpassen und speichern.


Vor allem aber hat dieser Tucson eine Sicherheitsausstattung, die praktisch alles bietet, was es heutzutage so gibt. Eine für dieses Segment einzigartige Funktion ist die neue Toter-Winkel-Kamera (BVM). Sobald der Fahrer den Blinker aktiviert wird im digitalen Cockpit anstatt der Geschwindigkeit die Seitenansicht des Fahrzeugs anzeigt. Die intelligente Verkehrszeichenerkennung (ISLA) wiederum zeigt nicht nur Geschwindigkeitsbegrenzungen auf dem Navi-Display an, sondern passt die Geschwindigkeit auch automatisch so an, dass eine Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit vermieden wird. Des Weiteren an Board ist eine Müdigkeitserkennung (DAW), ein Spurfolgeassistent (LFA) und ein Highway Driving Assist (HDA), der Geschwindigkeit und Sicherheitsabstände auf der Autobahn reguliert. 
Prompt wird dann auch verständlich, wieso die eingangs erwähnte junge Frau folgende Aussage tätigte: „Das fühlt sich irgendwie gar nicht nach Autofahren an, sondern fast schon wie ein Computerspiel.“ Im Jahr 2021, in dem sich Autos zu einer Art fahrender Smartphones entwickeln, ist das durchaus ein Kompliment. Noch mehr aber das Dauergrinsen im Gesicht der Testerin während der gesamten Fahrt, das sich später erneut einstellte, sobald vom Hyundai Tucson auch nur die Rede war. 

Tucson 1.6 T-GDI Plug-In 4WD AT Prestige Line

Verbrennungsmotor Leistung: 132 kW / 180 PS

Elektromotor Leistung: 67 kW / 91 PS

Systemleistung: 195 kW / 265 PS

Kraftstoffverbrauch: 1,38 l/100 km

Stromverbrauch kombiniert: 17,7 kWh/ 100 km

Elektrische Reichweite: 62 km

CO2-Emissionen: 31,4 g/km

Preis: ab 50.990 Euro

Unser Tagebuch des Wandels dient als Plattform für Automodelle mit alternativen Antrieben, für neue Mobilitätslösungen und Geschäftsfelder sowie Mobilitätsreportagen aus dem Alltag, um einzufanden, wie sich Mobilität ab 2021 weiterentwickeln wird. 
Mit freundlicher Unterstützung von Total Austria